Mieten in Kassel erneut deutlich gestiegen

Kassel. Die Kasseler Mietpreise haben das dritte Jahr in Folge deutlich angezogen. Seit Anfang 2012 sind sie für neu angemietete Altbauwohnungen um elf Prozent und für Neubauwohnungen (ab Baujahr 1949) um 7,8 Prozent gestiegen.
Bereits im Vorjahr hatte es durchschnittliche Preissteigerungen von zehn Prozent gegeben. Dies geht aus dem neuen Jahresbericht der nordhessischen Sektion des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) hervor. IVD-Sprecher Siegfried Putz bezeichnet die Erhöhung dennoch als „moderat“.
Übersicht
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Die Nettokaltmieten hätten sich in der Region von einem niedrigen Niveau entwickelt und lägen weit unterhalb der Mieten in Ballungsräumen. Gründe für den Anstieg seien die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der damit verbundene Zuzug. Zudem hätten steigende Studentenzahlen für die hohe Nachfrage gesorgt. Die durchschnittliche Kaltmiete liegt, je nach Baujahr des Hauses, bei fünf, beziehungsweise 5,50 Euro pro Quadratmeter. Die gleichen Ursachen sorgen auch bei Kaufimmobilien für höhere Preise.

Bei Eigentumswohnungen mit guter Ausstattung lag der Anstieg bei 13 Prozent, bei Einfamilienhäusern bei 12,5 Prozent. Es gibt kaum noch Stadtteile, an denen Käufer kein Interesse haben. Viele nutzten die Investition in Eigentum als Kapitalanlage, sagt Putz. Aus seiner Sicht muss in Kassel der Wohnungsneubau dringend verstärkt werden. Vergangenes Jahr seien nur 220 neue Wohnungen in der Stadt entstanden – damit lasse sich die Nachfrage nicht decken. Während es auch im Speckgürtel von Kassel Miet- und Kaufpreiserhöhungen gegeben habe, sind diese laut IVD im ländlichen Bereich nicht zu beobachten.
Auf ganz Nordhessen bezogen liegt die Steigerung der Preise im Jahr 2012 bei 5,4 Prozent. Für den Immobilienpreisspiegel hat der IVD die Zahlen von 70 Maklern aus der Region ausgewertet. (bal)