Kassel. Die Mieten und Verkaufspreise für Wohnimmobilien sind in Kassel weiter gestiegen. Laut Immobilienverband Deutschland (IVD) haben die Mietpreise 2013 im Vergleich zu 2012 um weitere fünf Prozent zugelegt. Bei den Kaufpreisen für Häuser und Eigentumswohnungen waren es durchschnittlich sechs Prozent.
Die Immobilienbranche ist über die seit 2009 kontinuierlich steigenden Preise erfreut. Nach schwierigen Jahren mit Wertverfall beim Immobilieneigentum, dürftigen Mieterträgen und in der Folge kaum noch Wohnungsneubau holt Kassel wieder auf. „Wir sind zufrieden“, sagt Siegfried Putz, Sprecher der nordhessischen IVD-Makler.
Putz erstellt seit 20 Jahren den regionalen Immobilien-Preisspiegel. In der Marktübersicht werden aktuelle Vertragsabschlüsse von 60 Maklern in der Region sowie Zahlen des Gutachterausschusses der Stadt Kassel ausgewertet. Für eine 80 Quadratmeter große Drei-Zimmer-Wohnung in guter Wohnlage sind je nach Ausstattung aktuell bei einer Neuvermietung 6,50 bis acht Euro Kaltmiete zu zahlen.
Im Umland von Kassel liegen die Mieten laut Putz zehn bis 15 Prozent niedriger. Zudem sind im Landkreis auch die Nebenkosten zum Beispiel für die Müllentsorgung, Wasser sowie Abwasser geringer. Ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche in guter Lage kostet in der Stadt 210 000 bis 290 000 Euro. Eine Eigentumswohnung mit gutem Wohnwert ist für 1150 bis 1450 Euro pro Quadratmeter zu haben.
Das seien im Vergleich zu anderen Städten noch immer günstige und moderate Preise, sagt Alexander Alter, Vorsitzender des IVD Mitte. Eine Überhitzung des Wohnungsmarktes gebe es nicht. Und weil sich Vermietung wieder lohne, werde auch wieder mehr gebaut. 642 Wohnungen wurden 2013 in Stadt und Landkreis Kassel genehmigt, 2012 waren es 536.
Von Jörg Steinbach
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