Wohnen in Kassel: Mieten steigen leicht - Kaufen deutlich teurer
Kassel. Mieter und Käufer von Wohnimmobilien mussten in Kassel 2015 tiefer in die Tasche greifen: Die Mieten bei neu abgeschlossenen Mietverträgen stiegen um zwei Prozent.
Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Häuser wurden durchschnittlich um zehn Prozent angezogen.
Dies geht aus Zahlen des Jahresberichts des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) hervor, der dafür 60 Makler aus dem Raum Kassel befragt.
Eine hohe Nachfrage und ein geringes Angebot auf dem Immobilienmarkt: Seit 2008 führt diese Diskrepanz zu jährlich steigenden Mieten und Kaufpreisen. Aktuell gibt es einen
Leerstand von etwa zwei Prozent in Kassel. Wegen der niedrigen Zinsen investieren viele Menschen in Eigentum, was 2015 zu einem deutlichen Anstieg der Kaufpreise geführt hat. In der Stadt und dem unmittelbaren Speckgürtel (Vellmar, Baunatal etc.) wurden etwa Einfamilienhäuser mit 150 Quadratmetern zwischen 250.000 und 350.000 Euro verkauft. „Und das sind keine Luxus- oder Neubauten“, so Siegfried Putz, Sprecher des IVD Nordhessen.
Bei den Mieten ist der Trend ähnlich, allerdings steigen diese nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Eine Wohnung mit mittlerer Ausstattung in einem Nachkriegsbau kostet im Schnitt sechs Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. Bei guter Ausstattung sind es acht Euro. Bei Neubauten müssen Mieter je nach Komfort und Lage zwischen sieben und elf Euro zahlen. Günstiger ist nur unsanierter Altbau, der bei einer Neuvermietung ab fünf Euro zu bekommen ist.
Der Flüchtlingsstrom habe sich noch nicht so stark auf Kassel ausgewirkt, weil sich die allermeisten Flüchtlinge noch in Gemeinschaftsunterkünften aufhielten. Dies werde sich ändern, weshalb dringend mehr Wohnungen nötig seien, so Putz. Auch für die nächsten Jahre geht der IVD von weiter steigenden Kaufpreisen und Mieten in Kassel aus.