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Großes Spektakel und viel Regen: So lief die Casseler Frühlings-Freyheit

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Von: Claudia Feser

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Vier Tage lang lässt Kassel eine besonders lange Tradition wieder aufleben und feiert Casseler Freyheit. Dabei mussten die Besucher dem Dauerregen trotzen.

Kassel – Am Wochenende war wieder Casseler Freyheit – so wie seit 687 Jahren, die coronabedingt ausgefallenen Freyheiten mal außer Acht gelassen. Auch wenn das Wetter in Kassel an den ersten drei Tagen mies war, ließen sich die Besucher die Stimmung beim Fahren, Staunen und Bummeln nicht vermiesen.

Vier Tage Festspektakel und ganz viel Regen, nur am Sonntag war’s weitgehend trocken, und am Nachmittag ließ sich dann die Sonne mal blicken. Ein Besuch der Casseler Freyheit ohne Regenschirm oder Kapuze war riskant. Manche kleinen Kinder waren mit dem perfekten Kirmes-Outfit unterwegs: mit Matschhose und Gummistiefeln.

Kassel feiert seit 678 Jahren Casseler Freyheit - Vier Tage Festspektakel

Wenn’s regnet, sind auch immer wieder die Sitze der Fahrgeschäfte nass. Und wer will schon mit nassem Po über die Freyheit bummeln? Deshalb wischten Besucher mit Ärmeln und Taschentüchern über die Sitze. Dabei hätten sie nur einen kleinen Moment warten müssen, denn die Schausteller befreiten jeden Sitz vom Regenwasser. Bei 14 Gondeln wie im Fahrgeschäft Scirocco der Firma Schellberg aus Waldau kann das einen Moment dauern. Aber Schaustellergehilfe Daniel Rommeck war flink und kirmeserfahren: Schon zum zwölften Mal arbeitete er auf der Freyheit, die Aktuelle sei aber „schon extrem nass“.

Schaustellergehilfe  Daniel Rommeck steht am Rand des Fahrgeschäfts Scirocco auf dem Königsplatz in Kassel.
Erst wischen, dann Platz nehmen: Schaustellergehilfe Daniel Rommeck sorgte mit einem Wischlappen am Fahrgeschäft Scirocco für trockene Sitze. © Claudia Feser

Seine Kollegin Sabine Peters vom mittelalterlichen Kettenkarussell auf dem Friedrichsplatz hatte immer eine Duschflitsche zur Hand: Einmal über den Holzsitz ziehen, und der Platz war wieder trocken. Für ein bisschen Wärme von unten und Polsterung sorgten dann Jutesäcke.

Mittelalterlicher Markt verweist auf die Wurzeln der Casseler Freyheit

Egal wie schlecht das Wetter auch ist: An den Kinderkarussells ist immer was los. Die Freude über den Platz im Flugzeug war der vierjährigen Lina Stracke aus Wolfhagen anzusehen. Ganz stolz saß sie neben ihrem großen Bruder Matheo, der sie auf dem Flug begleitete.

Mit Körperkraft wurden zwei Kinderkarussells am Friedrichsplatz betrieben. Der Mittelalterliche Markt verwies auf die Wurzeln der Casseler Freyheit und die landgräfliche Erlaubnis für Märkte im 14. Jahrhundert. Belagert wurde der Stand „Burgbelagerung“. Am Samstagnachmittag zielten auch Maxim Herrmann und sein Papa Georg mit Säckchen in Holzkatapulten auf die Burg. Zur Belohnung gab’s einen Edelstein für Maxim. Jugendliche belagerten eher den Boxer-Stand hinterm Riesenrad am Königsplatz. Und drehten Runden im Scirocco. (Claudia Feser)

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