Reaktionen auf Parkgebühren am Bergpark: „Müssen jetzt auch noch für Naherholung zahlen“

Die Reaktionen auf die Ankündigung der Museumslandschaft Hessen Kassel, Parkgebühren einzuführen, fallen unterschiedlich aus.
Kassel – Morgens an einem Werktag sind die Parkplätze unten am Bergpark und oben am Herkules noch so gut wie leer. Es ist kaum zu erwarten, dass es hier zu einer solchen Zeit mal zu einer Parkplatznot kommen wird. Trotzdem muss ab Montag jeder zahlen, dessen Auto dort länger als eine halbe Stunde steht und der keine Sondergenehmigung hat. Lediglich von 23 Uhr bis 6 Uhr sind die Parkplätze kostenlos. So hat es die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) am Mittwoch verkündet.
Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich. In den sozialen Netzwerken gibt es – naturgemäß – viel Kritik. Die zielt vor allem auf den Zeitpunkt ab und die Tatsache, dass auch die Freizeitmöglichkeiten der Kasseler auf diese Art eingeschränkt werden. Ähnlich äußert sich auch Heinz Gunter Drubel, ehemaliger Stadtrat, der heute Mitglied des Seniorenbeirats der Stadt Kassel ist. Drubel spricht von Abzocke und sagt: „Jetzt müssen wir auch noch für die Naherholung bezahlen. Und das in Zeiten, in denen eh alles teurer wird.“ Außerdem findet er, dass die Gebühren kein gutes Zeichen für die Touristen sind.
Verständnis dagegen zeigt mit Dennis Kolle der Geschäftsführer der „Herkules Terrassen“ und damit des Restaurants am Herkules. „Die Kosten steigen ja auch für die MHK. Außerdem gibt es fast überall Parkgebühren“, sagt er. Kolle verweist zudem auf konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der MHK und auf die Besonderheiten der Gebührenregelung. Zu denen zählt, dass jene kostenfrei parken dürfen, die an einer Veranstaltung in dem Restaurant teilnehmen – etwa einer Hochzeit.
Die Stadt Kassel sagt zu der Entwicklung nur, dass die MHK frei sei, auf eigenen Flächen den Parkraum zu bewirtschaften. Dass die Stadt nun ihrerseits ebenfalls Parkgebühren auf den städtischen Flächen rund um den Bergpark erhebt, damit ist erst einmal nicht zu rechnen. Zumindest betont ein Stadtsprecher: „Einzeländerungen der Parkgebührenordnung werden derzeit nicht angestrebt.“ Die Stadt will nun beobachten, wie sich die Einführung der Gebühren am Bergpark auswirkt. Aber, so heißt es: „Eine Verdrängung des Parkverkehrs zu normalen Zeiten – außerhalb der Wasserspiele – in die angrenzenden Wohngebiete wird in größerem Umfang derzeit eher nicht erwartet.“ (Florian Hagemann)