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Bilanz der Stadt Kassel zu Energiemaßnahmen: Bei Bädern das Meiste gespart

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Von: Andreas Hermann

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Seit Sonntag leuchtet er wieder: Der Herkules hoch über Kassel wird mit Ende der Energiesparverordnung wieder angestrahlt. Am Wochenende war das Wahrzeichen allerdings größtenteils im Nebel verschwunden.
Seit Sonntag leuchtet er wieder: Der Herkules hoch über Kassel wird mit Ende der Energiesparverordnung wieder angestrahlt. Am Wochenende war das Wahrzeichen allerdings größtenteils im Nebel verschwunden. © Andreas Fischer

Die Stadt Kassel zieht nach dem Ende ihrer Energiesparmaßnahmen Bilanz

Kassel – Keine Außenbeleuchtung von Gebäuden, kein Betrieb von Saunen und Brunnen, Einschränkungen in den Bädern: Durch die ab August 2022 geltenden Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs hat die Stadt Kassel nach eigenen Angaben knapp 780 000 Kilowattstunden (kWh) Wärme und mehr als 560 000 Kilowattstunden Strom gespart. Zum Vergleich: Durchschnittlich verbraucht ein Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus 4000 kWh Strom pro Jahr.

Wie berichtet, sind Sonntag alle Maßnahmen ausgelaufen. Der Herkules etwa wird abends wieder angestrahlt. Welche Kosten durch die Maßnahmen in den vergangenen achteinhalb Monaten gespart wurden, dazu nennt die Stadt aber auch auf Nachfrage keine Zahlen.

Einen Annäherungswert liefern die fortlaufend vom Statistischen Bundesamt ermittelten Durchschnittspreise. Danach lag im zweiten Halbjahr 2022 der durchschnittliche Strompreis für Nichthaushaltskunden wie Behörden bei 0,183 Euro pro Kilowattstunde (ohne Steuern und Abgaben).

Legt man diesen Wert zugrunde, hat die Stadt Kassel durch die Maßnahmen in den vergangenen Monaten allein beim Stromverbrauch Kosten von mehr als 100 000 Euro gespart. Hinzu kommt der geringere Wärme-Verbrauch.

Nachfolgend die von der Stadt aufgelistete Bilanz für die Maßnahmen. Bei den Bädern wurde demnach die höchste Einsparung erzielt:

Beleuchtung: Durch das Aussetzen „diverser Anstrahlungen“ von Gebäuden sind 76 800 kWh Strom gespart worden. Dies beinhalte unter anderem die Beleuchtung von Herkules, Rathaus, Grimmwelt, Neuer Galerie, Rotes Palais, Zwehrenturm, Fridericianum und von Kirchen (etwa Martinskirche).

Brunnen: Weil die Zierbrunnen und Königsplatzbrunnen einen Monat früher in die Winterpause geschickt worden waren, sparte man etwa 12 000 kWh Strom ein.

Bäder/Saunen: Im Auebad sank der Fernwärmeverbrauch bis einschließlich Februar um 755 000 kWh (37 Prozent), der Stromverbrauch um 425 000 kWh (37 Prozent). Im Hallenbad Süd in Oberzwehren ging der Fernwärmeverbrauch um 22 600 kWh (fünf Prozent) zurück. Die Differenz zum Auebad ergebe sich durch den Saunabetrieb und den Wegfall der Rutschen. Der Stromverbrauch sank um 49 500 kWh (25 Prozent).

„In Summe haben die Kasseler Bürger und die Kasseler Industrie circa 18 Prozent weniger Gas und vier Prozent weniger Strom verbraucht“, lautet die Bilanz der Stadt. » 

Hintergrund

Um ihren Energieverbrauch zu senken, ordnete die Stadt Kassel zum 1. August 2022 unter anderem folgende Maßnahmen an: Eingestellt wurden die Außenbeleuchtung für das Rathaus und die Gebäude des Stadtkonzerns sowie jede Art Effektbeleuchtung im öffentlichen Raum. So leuchteten zuletzt etwa das Fridericianum und der Herkules nicht mehr. Geschlossen wurde auch die Sauna im Auebad, ebenso die Freibäder Harleshausen und Bad Wilhelmshöhe sowie die Außenbecken des Auebads (zum Ende der Sommerschulferien). 

(Andreas Hermann)

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