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Nazi-Vorwürfe: Zwei junge AfD-Politiker reden von Fälschungen

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Von: Andreas Hermann, Ulrike Pflüger-Scherb

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Echt oder gefälscht? In ihrem Internet-Blog veröffentlichte die antifaschistische Gruppe TASK aus Kassel die mutmaßlichen Facebook-Chats von Michael Werl.

Kassel. Gegen zwei führende Politiker der AfD in Stadt und Kreis Kassel werden schwere Vorwürfe erhoben. Sie wehren sich vehement gegen angebliche Belege, sie wären Neonazis.

Michael Werl und Florian Kohlweg sollen auf Facebook rechtsextreme Ansichten vertreten und sich zum Nationalsozialismus bekannt haben. Das sollen Gesprächsprotokolle belegen, die linke Gruppen im Internet veröffentlicht haben. Werl und Kohlweg weisen sie als Fälschungen zurück.

Die belastenden Gespräche sollen 2013 und 2014 stattgefunden haben. Die antifaschistische Gruppe Task aus Kassel dokumentiert ein angebliches Gespräch von Werl, der heute die Kasseler AfD-Fraktion leitet, mit einem Bekannten aus der rechten Szene. Laut Protokoll auf der Plattform Linksunten hat sich der Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Kassel-Land, Florian Kohlweg, mit dem NPD-Funktionär Marco Wruck (Bautzen) ausgetauscht.

„Ich bin entsetzt, dass solche Methoden angewandt werden, um politische Mitstreiter aus dem Weg zu räumen“, sagte Werl der HNA. Kohlweg sprach von „übelster Verleumdung“. Beide AfD-Funktionäre wollen Strafanzeige erstatten.

Sollten die Dialoge echt sein, würden sie Werls enge Verbindung zur Kasseler Burschenschaft Germania und seine angeblich neonazistische Gesinnung belegen. Der 30-jährige soll „Sieg Heil!“ und „sind wir Nationalsozialisten oder nicht?“ geschrieben haben. Auch der 20-Jährige Kohlweg soll sein Gegenüber mit „Heil Hitler“ gegrüßt haben.

Die im Internet veröffentlichten Unterlagen sind nun ein Fall für die Polizei. Sie würden vom Staatsschutzkommissariat überprüft, kündigte Polizeisprecher Torsten Werner an.

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