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Breakdance bis Parkour: Kasseler Straßenkünstler vermarkten sich

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In ihrem Element: Vorn zeigt Ronny Engelmann, wie Breakdance auf dem BMX aussieht. Hinten von links: Jan Rehfeld, René Wagner, Sergej Kokowin, David Voigt, Alex Polupanow, Qazim Gashi, Malte Wegener, Alex Schmidt. © Ludwig

Kassel. So viel Publikum hätte David Voigt auf der Straße nie bekommen. Das Video des Kasseler Tänzers auf der Internet-Plattform Youtube haben im vergangenen Jahr 156 000 Menschen gesehen. Darin zeigt der schlaksige 26-Jährige, welche Bewegungen mit dem Körper möglich sind.

Voigt ist aber nicht nur mit seinem Tanzstil Breakdance erfolgreich aktiv. Er hat mit „Hä*Wie!?“ ein Netzwerk für junge Straßenkünstler gegründet, denen er bei der Vermarktung für Veranstaltungen und die Werbebranche hilft.

„Wir unterstützen junge Leute, die mit ihrem Talent von sich aus aktiv sind, aber noch keinen Schimmer haben, wie sie sich vermarkten können“, sagt Voigt, der an der Kunsthochschule Visuelle Kommunikation studiert und schon sein halbes Leben tanzt. Er hat erkannt, dass in der Jugendkultur und den daraus entstandenen Trendsportarten Potenziale stecken, mit denen sich Geld verdienen lässt.

Werbebranche interessiert

Marketing- und Werbeagenturen aber auch das Fernsehen und Theater hätten ein wachsendes Interesse daran, Straßenkunst und Jugendkultur in Werbeclips, Fernsehproduktionen und auch Theaterstücke einzubinden, um so eine junge Zielgruppe anzusprechen.

Mittlerweile gehören der vor sechs Jahren gegründeten Gruppe 40 junge Menschen an, die ganz unterschiedliche Dinge können: Angefangen von Breakdance über Graffiti-Kunst, Parkour bis Flatland (siehe Artikel rechts). Die meisten der Mitglieder kommen aus Kassel, werden aber deutschlandweit vermittelt: Zum Beispiel für Fashion-Shows, Werbekampagnen oder Fernsehproduktionen. So waren die Mitglieder etwa auf der Sportmesse in München, bei Produktionen des Staatstheaters Kassel und in Produktionen von RTL („Das Supertalent“) und dem Kinderkanal zu sehen.

David Voigt hat selbst erfahren, was bei der Vermittlung an Agenturen alles schief laufen kann: „Ich hab mich auch schon abzocken lassen.“ Weil die Vermittlung meist über den Umweg der Agenturen laufe, sei es für einzelne Straßenkünstler schwierig, eigene Aufträge zu bekommen.

Noch ist „Hä*Wie!?“ ein Netzwerk von Freunden und Bekannten. „Über uns kommt man an Nebenjobs“, sagt Voigt. Es gehe vor allem darum, die Künstler bei ihrer Eigenorganisation zu unterstützen. Unter www.häwie.de bastelt der Kunststudent derzeit an einem Internetauftritt.

David Voigt im Video

Trendsport bei Hä*Wie?!

Breakdance Breakdance, auch B-Boying oder B-Girling genannt, ist eine früher ausschließlich auf der Straße praktizierte Tanzform. Sie gehört zur Hip-Hop-Bewegung und entstand Ende der 60er-Jahre in den Ghettos amerikanischer Großstädte. Getanzt wird zu Hip-Hop, Funk und Pop. Inzwischen ist Breakdance eine weltweit verbreitete Kultur. Die Tänzer treten bei Wettkämpfen gegeneinander an. Flatland Flatland beschreibt eine Disziplin im BMX-Sport. Es ist eine Art Akrobatik auf dem BMX-Rad, die ausschließlich auf flachem Boden stattfindet. Die Fahrräder sind dafür aus einem speziellen Rahmen gebaut. Parkour Parkour ist eine Sportart, die in Großstädten praktiziert wird. Dabei nimmt der Sportler, der als Traceur (französisch: „der den Weg ebnet“) bezeichnet wird, den kürzesten Weg von A nach B. Er überwindet er kletternd und springend sämtliche Hindernisse (Mauern, Zäune, Garagen, Papierkörbe etc.), die sich im urbanen Raum bieten. Entstanden ist Parkour in Frankreich. (bal)

Unsere Serie

Die Lokalredaktion der HNA stellt in einer Reihe Menschen aus Kassel vor, die im Internet ihr Können präsentieren. Wer jemanden kennt oder selbst in irgendeiner Form kreativ ist und dies bei Youtube und ähnlichen Plattformen zeigt, kann sich per E-Mail melden: kassel@hna.de

Kontakt: daeivid@gmx.de 

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