Neues Direktorium des Elisabeth-Krankenhauses über Projekte und Hürden

„Die Zukunft ist herausfordernd“, sagt das neue Direktorium des Elisabeth-Krankenhauses in Kassel.
Kassel – Seit Anfang Januar hat das Elisabeth-Krankenhaus (EKH) in Kassel ein neues Direktorium: Sarah Buchmann hat nach 23 Jahren im Betrieb die Geschäftsführung übernommen. Dr. Christian Reyher ist seit Juni 2022 am EKH beschäftigt und ist nun auch Ärztlicher Direktor. Die Arbeit hier am Krankenhaus habe ihn gereizt, sagt er. „Die Zukunft ist herausfordernd. Ich möchte mithelfen, diese Herausforderungen anzugehen“, so Reyher. Ein Überblick über Veränderungen, aktuelle Hürden und bevorstehende Projekte.
Fachkräftemangel
„Wir suchen Pflegekräfte“, sagt Pflegedirektorin Dagmar Doll. Es gehe dem EKH wie allen Krankenhäusern in der Region – aber auch darüber hinaus herrsche ein eklatanter Mangel an Personal in der Pflege. „Dieses Thema wird uns noch lange beschäftigen“, sagt Doll. Allein auf den allgemeinen Pflegestationen gebe es in der Klinik 196 Vollzeitstellen. Damit könne das EKH jedoch nicht alle Betten für Patienten öffnen.
Aktuell stehen etwa 170 Betten zur Verfügung, knapp 200 Betten seien aber eigentlich vorhanden. „Wir haben eine Station geschlossen, weil wir kein Pflegepersonal dafür haben und die Patienten somit nicht betreuen können“, sagt die Pflegedirektorin.
Generationswechsel
In den vergangenen Monaten haben im EKH nahezu alle Chefärzte gewechselt. „Altersbedingt haben wir im letzten Jahr vier Stellen neu besetzt, eine Stelle folgt noch in diesem Jahr“, sagt Dr. Christian Reyher und bezeichnet diese Veränderungen als Generationswechsel. Die Spitze der Zentralen Notaufnahme, der Allgemeinen- und Viszeralchirurgie, der Unfallchirurgie und Orthopädie sowie der Anästhesie sind schon neu vergeben, letztere heißt nun Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfall- und Palliativmedizin und wird von Reyher selbst geleitet.
Der Wechsel in der medizinischen Abteilung der Kardiologie folgt im Sommer. „Auch diese Position konnten wir schon neu besetzen“, sagt Geschäftsführerin Sarah Buchmann.
Bauliche Veränderung
Der OP-Bereich des EKH, bestehend aus fünf Operationssälen, soll noch in diesem Jahr modernisiert werden. „Das müssen wir im laufenden Betrieb machen. Das ist eine große Herausforderung“, sagt Geschäftsführerin Sarah Buchmann. Auch soll das Elisabeth-Krankenhaus (EKH) ein eigenes MRT bekommen – bislang werden die Patienten dafür in eine radiologische Praxis außerhalb des Krankenhauses gebracht. Auch ein zweiter Linksherzkatheter-Messplatz soll geschaffen werden.
„Wir definieren uns als Notfallkrankenhaus. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf und wir wollen das ausbauen, was wir dafür brauchen“, sagt Dr. Christian Reyher. Der bisherige Linksherzkatheter-Messplatz reiche nicht mehr aus, da die Mediziner bei allen Notfallpatienten mit Herzinfarkt darauf zugreifen müssen. Um den Betrieb mit geplanten Patientenuntersuchungen sowie Operationen gewährleisten zu können, müsse nun eine zweite Messanlage her.
Die Aufrüstungen haben zum Teil auch mit der anstehenden Krankenhausreform zu tun, die von der Bundesregierung entwickelt wurde. „Die Krankenhäuser werden dann in ein neues Notfallstufenkonzept eingeteilt. Welche Kriterien genau auf uns zukommen, wissen wir aber noch nicht“, sagt Sarah Buchmann. Die Stufe, die zum Beispiel abhängig ist von Personal und technischer Ausstattung eines Krankenhauses, hat Auswirkung auf die Leistungsvergütung.
Energiekrise
„Steigende Kosten können wir nicht weitertragen, da wir die Preise für unsere Leistungen nicht selbst bestimmen“, sagt die Geschäftsführerin. Allerdings habe es Unterstützung durch die Regierung gegeben, um die Mehrkosten auszugleichen. „Wir sind finanziell solide aufgestellt“, sagt Buchmann.