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Nicht nur Biber sind aktiv: Nutrias in der Aue und am Bugasee beobachtet

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Von: Kathrin Meyer

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Nutria
Neugieriger Blick: Dieses Bild von einer Nutria hat uns eine Leserin geschickt. Sie hat die Biberratte Anfang der Woche zwischen Damaschkestraße und Bugasee aufgenommen. Foto: Schildi-Foto / nh

Kassel. Der Biber ist in Kassel wieder heimisch. Bei Erkundung des Uferbereichs an den Waldauer Kiesteichen waren Nagespuren an Weiden entdeckt worden, die von einem Biber stammen.

Neben dem Biber leben aber in den Fuldaauen auch kleinere Nagetiere, die Nutrias. In den vergangenen Tagen haben uns mehrere Bilder von Lesern mit der sogenannten Biberratte erreicht. Die Nutria ist eine aus Südamerika stammende Nagetierart, die mittlerweile in ganz Deutschland heimisch ist.

Oftmals werden Biber und Nutrias verwechselt. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass die Nutrias im Gegensatz zu den nachtaktiven, scheuen Bibern tagaktiv und wenig menschenscheu sind. Beispielsweise wurde kürzlich auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums Ratio-Land in Baunatal eine Nutria entdeckt. „Wahrscheinlich auf der Suche nach Futter hatte es sich von der Bauna dorthin verirrt“, erzählt Jäger Wolfgang Wagner, der das Tier eingefangen hat. Es wurde dann später in den Auen der Bauna wieder ausgesetzt.

Der Kasseler Peter Hose ist Jagdpächter an der Fulda. Für ihn waren die Nutrias in den vergangenen Tagen auch auffällig. In den letzten Jahren habe er in Kassel keine gesehen.

Nutrias mögen Wärme

Dass die Nutrias gerade bei kalten Temperaturen häufig zu sehen sind, liegt daran, dass sie einfach keine Kälte gewohnt seien und sich deshalb in die wärmeren Ballungsräume und Stadtgebiete zurückziehen, erklärt Berthold Langenhorst vom Nabu Hessen.

Er geht davon aus, dass die Tiere gerade im Bereich Kassel relativ häufig vorkommen. In Hessen seien insgesamt 600 Tiere geschossen worden, in Niedersachsen hingegen 16 000. Die Nähe zu Niedersachsen, wo die Population weitaus größer sei, sei vermutlich der Grund für die zahlreichen Vorkommen.

„Die Nutrias sind in Hessen ganzjährig jagbar“, sagt Langenhorst. Die reinen Pflanzenfresser seien sehr zutraulich. Er rät jedoch davon ab, sie zu füttern, da die Wildtiere sehr scharfe Zähne haben und damit auch Menschen verletzen könnten.

Nutrias würden im Gegensatz zu Bisamratten, die sich durch Dämme graben, in der Natur keine größeren Schäden anrichten. Sie graben lediglich unterirdische Gänge. In großer Zahl können die Nutrias allerdings für Landwirte zum Problem werden.

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