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Streit im Magistrat: Nolda kritisiert erneut Oberbürgermeister

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Von: Matthias Lohr

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So einträchtig sieht man sie selten nebeneinander: 2016 enthüllten Stadtbaurat Christof Nolda (links) und der damalige Liegenschaftsdezernent Christian Geselle ein Straßenschild im Gewerbegebiet Langes Feld. Archi
So einträchtig sieht man sie selten nebeneinander: 2016 enthüllten Stadtbaurat Christof Nolda (links) und der damalige Liegenschaftsdezernent Christian Geselle ein Straßenschild im Gewerbegebiet Langes Feld. Archi © Christian Hedler/Privat/NH

In den vergangenen Monaten machte das Verhältnis zwischen Oberbürgermeister Geselle und Dezernent Nolda öfter Schlagzeilen. Ein Brief zeigt nun, dass es sich offensichtlich nicht gebessert hat.

Kassel – In den vergangenen Monaten sind gleich mehrere Briefe aus dem Magistrat an die Öffentlichkeit gelangt. Der erste stammt von Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Am 1. Mai teilte der Rathaus-Chef dem Verkehrsdezernenten Christof Nolda mit, dass der Verkehrsversuch auf dem Steinweg, den der Grünen-Politiker geplant und bereits hatte vorstellen lassen, nicht mit ihm abgestimmt gewesen sei. In deutlichen Worten formulierte Geselle in Richtung Nolda, dass „Sie ganz offensichtlich die Struktur unserer Behörde nicht verstehen“.

Einige Tage später rechtfertigte sich der mittlerweile von wichtigen Aufgaben entbundene Verkehrsdezernent in einem Brief für sein Vorgehen und warf Geselle unter anderem vor, dass es „seit November 2021 keine bilaterale Abstimmung zwischen uns“ gegeben habe.

Laut HNA-Informationen reden die beiden Politiker außerhalb von Magistratssitzungen immer noch nicht miteinander. Dafür ist nun ein neuer Brief von Nolda an Geselle an die Öffentlichkeit gelangt.

Darin zeigt sich der Grüne verwundert, dass er, anders als es üblich sei, nicht in das Auswahlverfahren zur Nachfolge des ausscheidenden Amtsleiters Volker Mohr eingebunden sei. Der Leiter für Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz geht noch in diesem Sommer in den Ruhestand. Ihn aus diesem Verfahren „weitestgehend herauszuhalten“, erscheint Nolda sehr befremdlich, wie er schreibt: „Eine derartige Praxis ist mir in meiner über zehnjährigen Erfahrung in der Stadt Kassel und bei der Besetzung bisheriger Amtsleitungen noch nie begegnet. Als zuständiger Dezernent wäre ich von Anfang an zur Wahrung des Bestenausleseprinzips zu beteiligen gewesen.“

Nachdem wir bei der Stadt angefragt hatten, was es mit den Vorwürfen auf sich habe, hieß es in der nächsten Dezernentenrunde, Nolda würde über alle Schritte in dem Verfahren informiert. Offiziell teilte ein Rathaussprecher mit, dass Nolda einbezogen worden sei. Die Fachdezernenten würden immer beteiligt.

Beobachter klagen derweil, dass „die persönliche Dauerfehde die Kasseler Kommunalpolitik lähmt“, wie es ein Stadtverordneter sagt.

Der Nachfolger des ausscheidenden Amtsleiters Mohr könnte derweil „nach Ende des Auswahlverfahrens beginnen“, wie es der Stadtsprecher formuliert: „Im Übrigen gibt es gute Stellvertretungen.“ (Matthias Lohr)

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