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Bolz- und Basketballplatz in Kasseler Nordstadt ist gerettet

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Von: Katja Rudolph

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Das Bild zeigt aus der Vogelpersektive den Bolz- und den Basketballplatz an der Fiedlerstraße, auf dem gerade ein Straßenfußballturnier stattfindet.
Turnier für den Erhalt: Am Sonntag veranstalteten Streetbolzer und Schlachthof auf dem Sportplatz an der Fiedlerstraße hinter dem Jugendzentrum ein Straßenfußball-Turnier während der interkulturellen Woche. © Robin Pach

Seit Monaten wurde in der Nordstadt gezittert, wie es mit dem Bolz- und Basketballplatz gegenüber dem Nordstadtpark weitergeht. Nun gibt es gute Nachrichten für den Stadtteil aus dem Rathaus.

Nord-Holland – Es war ein Turnier, bei dem der Sieg schon kurz vor dem Start gesichert war: Rund 70 Kinder und Jugendliche traten am Sonntag zum Straßenfußball auf dem Bolzplatz hinter dem Jugendzentrum Schlachthof an und kickten dabei unter dem Motto „Fight for the Bolzer“ auch für den Erhalt des öffentlichen Sportgeländes. Schon bevor das erste Tor fiel, war der Jubel groß, als sich herumsprach, dass die Stadt Kassel nun den Erhalt der Fläche zusichert.

Wie berichtet, stand die Zukunft des Bolz- und Basketballplatzes auf der Kippe. Hintergrund ist die geplante Sanierung und Erweiterung der Elisabeth-Knipping-Schule ab 2025. Eine der ersten Planungsvarianten sah eine Bebauung des Bolz- und Basketballplatzes vor. Dagegen hatte das Kulturzentrum Schlachthof mit weiteren Beteiligten frühzeitig mobil gemacht.

Im vergangenen November startete eine Online-Petition, die bislang von mehr als 1800 Menschen unterzeichnet wurde, darunter 1400 aus Kassel. Auch mit großen Transparenten wird seither an dem Sportplatz dessen Rettung gefordert. Der Protest hat Wirkung gezeigt: Wie die Stadt Kassel jetzt mitteilte, soll der Bolz- und Basketballplatz auf dem Gelände der Knipping-Schule erhalten bleiben. Dafür seien mit den Planungsbeteiligten „Möglichkeiten erörtert worden, wie die Realisierung der Baumaßnahme und der Erhalt der beiden Sportplätze in Einklang gebracht werden können“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir sind optimistisch, dass nun ein guter Kompromiss gefunden wird“, werden Oberbürgermeister Christian Geselle sowie Schul- und Jugenddezernentin Nicole Maisch zitiert.

Mit dem Bauvorhaben beauftragt ist die städtische Projektentwicklungsgesellschaft GWGpro. Die Planungen befinden nach Angaben der Stadt noch in einem sehr frühen Stadium. Verschiedene Varianten würden jetzt geprüft und vertieft. Dass eine Bebauung des Bolz- und Basketballplatzes ausgeschlossen wird, ist Folge der Kritik aus dem Stadtteil. Man reagiere auf Bedenken des Ortsbeirats und des Kulturzentrums Schlachthof, heißt es explizit in der Mitteilung der Stadt.

„Wir haben ordentlich Rabatz gemacht, das hat seine Wirkung getan“, sagt Sabine Pach, die beim Schlachthof die Kinder- und Jugendarbeit leitet. Sie ist erfreut und erleichtert, dass die beiden Plätze bleiben, die im Zuge von Beteiligungsprojekten von Kindern und Jugendlichen mit gestaltet wurden. Der Bolzplatz ist 20 Jahre alt und wurde 2009 modernisiert, den Basketballplatz gibt es seit 2013. Auch Ortsvorsteher Ali Timtik hält die frei zugängliche Sportfläche für unverzichtbar für den Stadtteil. „Das ist ein wichtiger sozialer Ort, auch für die Integration.“ (Katja Rudolph)

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