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Uni Kassel: Bombendrohung während Stavo-Sitzung – Fahndung der Polizei läuft

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Von: Andreas Hermann, Ulrike Pflüger-Scherb

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Campus Center auf dem Kasseler Uni Gelände
Das Campus Center wird nach einer Bombendrohung gegen die Kasseler Stadtverordneten geräumt. © Andreas Hermann

Aufgrund einer Bombendrohung ist die Stadtverordnetenversammlung in Kassel vorzeitig beendet worden. Am Tag danach bleiben die Hintergründe weiter unklar.

Update vom Dienstag, 25.01.2022, 12.14 Uhr: Am Tag nach der Bombendrohung gegen die Kasseler Stadtverordnetenversammlung (Stavo) versucht die Polizei weiter, den anonymen Verfasser des Drohbriefs ausfindig zu machen.

Am gestrigen Montagnachmittag (24.01.2022) war bei verschiedenen Institutionen gegen 17 Uhr per E-Mail eine Bombendrohung eingegangen. Der anonyme Verfasser teilte darin mit, im Gebäude des Campus-Centers auf dem Campus der Uni Kassel seien „mehrere Rohrbomben und zwei große Sprengsätze“ deponiert. Diese würden um 18 Uhr detonieren. Zu dieser Zeit tagte dort die Kasseler Stadtverordnetenversammlung.

Die Bewertung der E-Mail habe keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr ergeben, teilte ein Polizeisprecher mit. Dennoch sei aus Sicherheitsgründen die Sitzung beendet und die Räumlichkeiten abgesperrt und durchsucht worden. Bei einer Bombendrohung handele es sich um strafbares Handeln durch „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“, so der Polizeisprecher weiter. Der Einsatz habe erhebliche Kosten verursacht, die dem derzeit noch anonymen Verursacher in Rechnung gestellt werden würden. Die Ermittlungen dazu dauerten an.

Bombendrohung an der Uni Kassel: Gebäude geräumt – Polizei nennt neue Details

Update vom Montag, 24.01.2022, 19.45 Uhr: Nach einer Bombendrohung hat die am Montagabend in der Universität Kassel tagende Stadtverordnetenversammlung ein vorzeitiges Ende genommen. Überraschend rief Parlamentschefin Martina van den Hövel-Hanemann (Grüne) um 17.17 Uhr in der Debatte um „klimagesunde Verpflegung“ dazu auf, den Hörsaal 1 im Campus-Center umgehend zu verlassen. „Es gab eine Bombendrohung. Wir müssen den Saal räumen“, sagte van den Hövel-Hanemann.

Besonnen räumten daraufhin Stadtverordnete, ehrenamtliche und hauptamtliche Magistratsmitglieder sowie einige Besucher den Hörsaal. Sie verließen zügig das Gebäude. Die wenig später mit zwei Bussen eintreffenden Polizeibeamten konnten zu den Hintergründen der Bombendrohung noch ebenso wenig etwas sagen wie Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Die meisten Kommunalpolitiker machten sich sogleich auf den Heimweg. Michael von Rüden, Fraktionschef der CDU, sagte: „In all den Jahren habe ich eine Bombendrohung in einer laufenden Sitzung noch nicht erlebt.“

Bombendrohung in Kassel: Verfasser drohen mit Rohrbomben und Sprengsätzen

Gegen 17 Uhr war die Bombendrohung per E-Mail unter anderem bei der Stadt Kassel eingegangen. Um 17.04 Uhr erhielt auch unsere Zeitung diese Drohmail. Darin heißt es: „Maskenpflicht, Testwahn, Impfzwang! Ihr habt dem Volk den Krieg erklärt. Den Krieg, den könnt ihr haben!“ Die Verfasser kündigten an, im Gebäude des Campus-Centers seien „mehrere Rohrbomben und zwei große Sprengsätze“ deponiert. Diese würden um 18 Uhr detonieren.

Zum Glück bewahrheitete sich das nicht. Man habe der Drohmail „nicht allzu hohe Ernsthaftigkeit“ eingeräumt, dennoch seien entsprechende Maßnahmen ergriffen worden, erklärte am Abend ein Sprecher der Polizei Kassel. Das Campus-Center sei von Beamten mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht, es sei aber nichts gefunden worden.

Ob für die Bombendrohung tatsächlich Gegner der Corona-Politik beziehungsweise Mitglieder der „Querdenker“-Szene verantwortlich sind, wie die Drohmail nahelegt, ist unklar. Dies sei nicht auszuschließen. Das müssten aber die weiteren Ermittlungen erst noch ergeben, sagte dazu der Polizeisprecher. Wie berichtet, hatte die Stadtverordnetenversammlung den Uni-Hörsaal erstmals für ihre Sitzung gewählt, weil die Stadthalle, in der man seit Beginn der Pandemie tagt, wegen eines Konzerts belegt war.

Bombendrohung in Kassel: Uni-Gebäude wurde geräumt

Erstmeldung vom Montag, 24.01.2022, 18.15 Uhr: Kassel – Die Sitzung hatte um 16 Uhr im Campus Center der Uni Kassel an der Moritzstraße begonnen. Um 17.04 Uhr war in der Lokalredaktion der HNA eine Mail eingegangen, in der stand, dass im Campus Center mehrere Rohrbomben und zwei große Sprengsätze deponiert seien, die um 18 Uhr detonieren würden. Um 17.15 Uhr wurde das Uni-Gebäude geräumt.

Absender der Drohmail scheinen Gegner der Corona-Maßnahmen zu sein. Denn dort heißt es auch: „Maskenpflicht, Testwahn, Impfzwang! Ihr habt dem Volk den Krieg erklärt. Den Krieg, den könnt ihr haben.“ Die Kasseler Polizei will sich frühestens gegen 19 Uhr zu der Drohung äußern. (Ulrike Pflüger-Scherb)

Die Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen hatte im vergangenen Jahr eine Bombendrohung erhalten.

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