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Henschelstraße am Kasseler Uni-Campus ist ab Juni Baustelle

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Von: Katja Rudolph

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Ein Kanaldeckel auf der Kreuzung Henschelstraße/Moritzstraße/Gottschalkstraße, dahinter ist die Henschelstraße zu sehen.
Muss für den Kfz-Verkehr gesperrt werden: Die Henschelstraße wird bis zum Holländischen Platz zur Baustelle. Grund ist eine Kanalsanierung. © Dieter Schachtschneider

Wegen eines maroden Abwasserkanals stehen in der Henschelstraße Bauarbeiten an - auch während der documenta.

Kassel – Die Henschelstraße am Uni-Campus in der Nordstadt wird kurzfristig zur Baustelle: Dort muss ein maroder Abwasserkanal saniert werden. Die Arbeiten beginnen bereits im Juni und dauern voraussichtlich bis November, wie in der Ortsbeiratssitzung am Donnerstagabend mitgeteilt wurde. Dafür muss die Henschelstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt werden, auch die Moritzstraße ist im Zuge der Arbeiten beeinträchtigt.

Bei turnusmäßigen Kontrollen seien starke Schäden im Inneren des Kanals festgesellt worden, berichtete Magdalena Goldmann von der Sanierungsabteilung bei Kasselwasser. Unter anderem seien auf der Sohle und an den Wänden des Kanals Teile herausgebrochen, Wurzeln seien ins Innere eingedrungen und an den Rändern gebe es sogenannte Inkrustationen – das sind Mineralablagerungen durch Grundwassereintritt. Der 1913 erbaute Kanal sei „stark sanierungsbedürftig“, so das Urteil der Fachfrau. Auf Nachfrage aus dem Ortsbeirat, ob die Baustelle unbedingt im documenta-Sommer nötig sei, lautet die klare Antwort: Ja.

Im Bereich der Hausnummern 19 bis 25 muss die Henschelstraße laut Kasselwasser für die Arbeiten zunächst halbseitig, ab Anfang Juli dann voll gesperrt werden. Einen provisorischen Radweg wolle man an der Baugrube vorbeiführen. Der Parkplatz an der Henschelstraße bleibt von der Holländischen Straße weiterhin erreichbar. Die Sanierung in dem 1,10 Meter hohen Kanal erfolge händisch, „also mit Mann im Kanal“, erläuterte die Projektingenieurin. Deshalb muss das Abwasser während der Arbeitszeiten herausgenommen werden. Dafür wird laut Goldmann für drei bis vier Monate eine Abwasserüberleitung eingerichtet mit großen Rohren, die überirdisch verlaufen. Die eigentliche Kanalsanierung erfolgt im Inlinerverfahren. Dafür wird ein Schlauch aus Glasfasergewebe, das in Harz getränkt ist, mit Druckluft in den Kanal gedrückt. Der marode Kanal bekommt sozusagen von innen eine neue Haut.

Das Einbringen des Schlauchliners dauere zwar nur wenige Tage, die Vorarbeiten und die anschließende Anbindung der Schächte und Hausanschlüsse sei aber zeitaufwendig. „Das ist eben alles Handarbeit“, sagte Goldmann. Die Kosten für die Sanierung sind mit insgesamt 500 000 Euro veranschlagt.

Voraussichtlich ab August, wenn die Abwasserüberleitung eingerichtet wird, ist auch der Verkehr auf der Moritzstraße beeinträchtigt. Ein dafür nötiger Schacht liege mitten auf der Kreuzung, so die Bauleiterin. Die Moritzstraße wird daher zur Einbahnstraße von der Liebigstraße in Richtung Gottschalkstraße. Der Verkehr in der Gegenrichtung wird umgeleitet. Im Abschnitt der Moritzstraße bis zur Holländischen Straße werden für die Bauarbeiten die Parkplätze auf der südlichen Seite wegfallen. (Katja Rudolph)

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