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Studierende in Kassel können jetzt einmalig 200 Euro beantragen

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Von: Claudia Feser

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Die Universität Kassel mit dem Campus am Holländischen Platz
Die Studierenden der Universität Kassel haben die Einmalzahlung des Bundes sehnlichst erwartet. © Archiv

Die Studierenden der Universität Kassel haben die Einmalzahlung des Bundes sehnlichst erwartet. Jetzt können auch die 23 000 Studentinnen und Studenten die 200 Euro als einmaligen Zuschuss für die gestiegenen Lebenshaltungskosten online beantragen.

Kassel – Nach zwei Tagen hatte bereits ein Drittel der Kasseler Studierenden die persönliche Pin-Nummer über die Universität abgerufen, die zur Beantragung nötig ist, teilt ein Sprecher mit. Eine Beantragung, die nicht unkompliziert ist und über die in den ersten Tagen viele Studierende geklagt haben, insbesondere in den Sozialen Netzwerken.

Laut Richard Finger vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) sei die finanzielle Not bei vielen Studierenden nach der Corona-Pandemie und den aktuellen Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel groß. Er sagt über die Einmalzahlung; „Es ist viel zu wenig und kommt viel zu spät.“

Im Studierendenwerk in Kassel landeten seit Monaten viele Anfragen zur lange angekündigten Einmalzahlung, teilt die stellvertretende Geschäftsführerin Julia Thonfeld auf Anfrage mit. „Der Bedarf ist offenkundig enorm, und die Studierenden mussten auf diese Unterstützung lange warten.“ Kritik am Verfahren kommt auch vom SPD-Bundestagsabgeordneten Timon Gremmels: „Versprochene Entlastungen wie die Einmalzahlung müssen schneller ankommen. Ein halbes Jahr nach Ankündigung hat der Antragsstart zu lange gedauert.“

Dass die Geldsorgen vieler Studierender akut sind, zeigt auch die Nachfrage nach der Sozial- und Studienfinanzierungsberatung des Studierendenwerks. Im vergangenen Jahr gab es 2862 Sozialberatungen. Die Vergleichszahlen der Vorjahre zeigen die immer prekärer werdende Situation von immer mehr Studierenden: 2019 gab es 1562 Sozialberatungen, ein Jahr später 1863 und 2021 waren es 2332.

Seit Monaten habe es Wut und Frust unter den Studierenden gegeben, weil die finanzielle Unterstützung fehlte, die es für andere Bevölkerungsgruppen aufgrund der Corona-Pandemie gegeben habe, berichtet Finger. Die finanzielle Not habe einige in die Verzweiflung getrieben, „und das hat vermehrt zu Exmatrikulationen geführt, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten, zu studieren.“ Er sagt: „Die Studierenden und ihre Interessen wurden nachgeordnet behandelt. Keiner kann es sich erlauben, bei den 200 Euro Nein zu sagen.“ (Claudia Feser)

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