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Kassels tote Baustelle: Arbeiten an Moritzstraße am Uni-Campus ruhen weiterhin

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Von: Katja Rudolph

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Absperrbaken und aufgerissene Schotterflächen prägen das Bild auf der Moritzstraße. Doch gebaut wird dort seit dem Spätsommer nicht mehr.
Eine Baustelle, die keine ist: Die Umgestaltung der Moritzstraße lässt seit Monaten auf sich warten. Im Sommer soll es nun weitergehen. © Katja Rudolph

Sie sieht aus wie eine Baustelle, aber ist keine: Erst im Sommer werden die Arbeiten an der Moritzstraße, die über den Kasseler Uni-Campus verläuft, weitergehen.

Nord-Holland – Seit vergangenem Sommer sieht die Moritzstraße aus wie eine Baustelle. Doch gebaut wird dort gar nicht. Bereits seit September ruhen die erst kurz zuvor begonnenen Arbeiten. Bis auf einige Vorarbeiten an Kanälen und Leitungen im Randbereich der Straße ist noch nichts passiert. Das wird auch noch einige Monate so bleiben.

Im Sommer sollen die Bauarbeiten weitergehen, teilte der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) jetzt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Der Landesbetrieb ist zuständig für das Bauvorhaben. Die Straße, die zwischen den beiden Teilen des Uni-Campus verläuft, soll umgestaltet werden.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten bereits in einem halben Jahr fertig sein. Nun sieht es so aus, dass es dann erst richtig los geht. Grund für den Baustopp direkt nach dem Start waren Lieferprobleme. Die Frachtkosten für den Stein aus China, der auf der Straße verlegt werden soll, waren pandemiebedingt extrem gestiegen. Daher musste mit der beauftragten Baufirma eine neue Lösung gesucht werden, hieß es damals.

Diese ist nun offenbar gefunden. Die Klärung der Materialfrage habe lange gedauert, räumt LBIH-Sprecher Alexander Hoffmann-Glassneck gegenüber der HNA ein. „Der Abstimmungsprozess und die Abwägung der wirtschaftlichen und terminlichen Auswirkungen benötigten Zeit.“ Nun werde die Bestellung des Baumaterials aber in Kürze ausgelöst. Man rechne damit, dass der Stein ab dem Frühsommer eintreffe. „Die Lieferung dauert eben ihre Zeit, das kommt ja nicht per Luftpost-Briefumschlag“, sagt der Sprecher mit Blick auf die Herkunft des Stein.

Für den Straßenbelag wird Diorit aus China verwendet. Dieses granitähnliches Gestein ist im Zuge der Campuserweiterung auch auf den meisten Flächen rund um das Hörsaalzentrum und die Neubauten auf dem Campus Nord verlegt worden. Wegen der „gestalterischen Einheitlichkeit“ sollte es auch auf der Moritzstraße verlegt werden, die künftig einen platzartigen Charakter haben soll.

Für die Randeinfassungen der Fahrbahn greife man nun auf einen Stein aus Portugal zurück, erklärt der Sprecher. „Das ist die beste Lösung, die wir im Blick auf Wirtschaftlichekeit, Nachhaltigkeit und Optik finden konnten.“

Welche Auswirkungen die Materialprobleme und die zeitliche Verzögerung auf die Baukosten haben werden, könne man noch nicht beziffern, sagte Hoffmann-Glassneck auf Nachfrage. Ursprünglich waren Baukosten von 3,4 Millionen Euro vorgesehen, getragen von Land und Stadt. Als Bauzeit waren 16 Monaten veranschlagt. Es wird wohl mindestens bis Ende 2023 dauern, bis die Moritzstraße sich in neuer Gestalt präsentiert. Künftig soll dort Tempo 20 gelten. (Katja Rudolph)

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