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Neubau für Flüchtlinge in Nordstadt: Nächste Woche kommen die Bagger

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Von: Katja Rudolph

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Sondierung im Schnee: Tobias Fischer von der Firma Tauber Explosive Management untersucht, ob auf dem Gelände an der Bunsenstraße Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Nächste Woche sollen dort die Bauarbeiten für eine neue Flüchtlingsunterkunft der GWG beginnen. Foto: Koch
Sondierung im Schnee: Tobias Fischer von der Firma Tauber Explosive Management untersucht, ob auf dem Gelände an der Bunsenstraße Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Nächste Woche sollen dort die Bauarbeiten für eine neue Flüchtlingsunterkunft der GWG beginnen. Foto: Koch

Kassel. Schon kommende Woche sollen die Bauarbeiten für eine neue Flüchtlingsunterkunft in der Nordstadt beginnen.

Wie berichtet, will die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG auf dem Gelände an der Bunsenstraße drei jeweils dreigeschossige Wohnhäuser errichten. Sie sollen für voraussichtlich sieben Jahre als Flüchtlingsheim dienen und danach als normale Mietshäuser genutzt werden.

Am Donnerstag hat der Kampfmittelräumdienst Tauber im Auftrag der GWG das Grundstück auf mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Die Auswertung der Sondierung soll Anfang kommender Woche vorliegen. Wenn keine Bomben im Erdreich schlummern, können Mitte der Woche schon die Bagger anrücken.

Im Ortsbeirat Nord-Holland wurde das Bauvorhaben am Donnerstagabend von Vertretern der Stadt und der GWG vorgestellt. Vor zwei Jahren war das Gelände an der Bunsenstraße schon einmal Thema im Ortsbeirat: Damals war es als Standort für eine Containerunterkunft für Flüchtlinge im Gespräch. Der Protest im Stadtteil und darüber hinaus war so groß, dass die Stadt die Pläne schließlich verwarf. Seinerzeit war die Ortsbeiratssitzung zu diesem Thema proppenvoll mit Besuchern und die Atmosphäre hitzig – auch weil Flüchtlingsaktivisten den Gegnern der Pläne Ausländerfeindlichkeit vorwarfen.

„Gegenüber den früheren Containerplänen ist das ein Qualitätssprung um mehrere hundert Prozent“

Diesmal hingegen war die Stimmung ruhig. Nur wenige Zuhörer waren gekommen. Die Stadtteilvertreter stellten interessierte Nachfragen, äußerten aber keine Einwände gegen das Projekt.

Die Unterkunft soll bereits im Sommer fertig sein und wird Platz für bis zu 182 Flüchtlinge bieten. Statt Gemeinschafts-Sanitäranlagen, Großküchen und Speisesälen werde es kleine Wohneinheiten für maximal acht Personen geben, sagte GWG-Chef Peter Ley. Jede Einheit habe eine eigene Küche und ein Bad. Auch Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorgesehen und sogar ein wenig Grabeland, wo die Bewohner etwas anbauen können. Auch die Sozialbetreuung übernimmt die GWG über ihren Nachbarschaftshilfeverein Piano.

Gegenüber den früheren Containerplänen ist das ein Qualitätssprung um mehrere hundert Prozent“, sagte Volker Mohr, Leiter des Stadtplanungsamts. Das erkannte auch der Ortsbeirat an. „Es verdient großen Respekt, dass Sie das so schnell auf die Beine gestellt haben“, sagte Volker Berkhout (Piraten).

Sie hoffe, dass die Unterkunft bevorzugt mit Familien belegt werde, die von den guten Bedingungen profitieren könnten, sagte Ortsvorsteherin Monika Sprafke (SPD). Sobald die volle Kapazität nicht mehr für Flüchtlinge benötigt werde, wäre ein schrittweise Öffnung der Häuser für reguläre Mieter wünschenswert, so Sprafke. „Eine Mischung wäre toll: Sodass Flüchtlinge mit Studenten, deutschen und ausländischen Bewohnern Seite an Seite wohnen.“

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