Kreuzung Mombachstraße: Spur stiftet Verwirrung

Nord-Holland. Die Verkehrsführung an der Kreuzung Mombachstraße/Holländische Straße am Philipp-Scheidemann-Haus ist aus Sicht des Ortsbeirats Nord-Holland verwirrend.
Die Stadtteilvertreter haben jetzt einen Vorstoß zur Vereinheitlichung der Abbiegespuren gemacht.
Derzeit ist es so: Kommt man aus Richtung Uni-Campus und Kulturzentrum Schlachthof, gibt es auf der Mombachstraße einen separaten Linksabbieger sowie eine gemeinsame Spur für Geradeausverkehr und Rechtsabbieger. Aus der Gegenrichtung von Rothenditmold kommend hingegen gibt es eine Einzelspur für Rechtsabbieger sowie eine gemeinsame Spur für Linksabbieger und Geradeausverkehr.
Durch die unterschiedliche Aufteilung der Spuren auf den beiden Seiten sei insbesondere für vom Scheidemann-Haus kommende Linksabbieger schwer einzuschätzen, ob sie mit Gegenverkehr zu rechnen hätten, sagte Ortsbeiratsmitglied Volker Berkhout (Piraten). Viele gingen davon aus, dass auf der gegenüberliegenden Spur ebenfalls nur Linksabbieger fahren. Das Problem lasse sich beheben, indem aus Richtung Rothenditmold dieselbe Spuraufteilung vorgenommen wird: Die Geradeausspur solle dort mit dem Rechtsabbieger zusammengelegt werden und der Linksabbieger eine separate Spur bekommen, so Berkhouts Vorschlag.
Mit großer Mehrheit beschloss der Ortsbeirat einen entsprechenden Antrag. „Das würde die Kreuzung deutlich aufräumen“, sagte Helga Zöttlein (parteilos). Lediglich Grünen-Vertreter Hannes Volz stimmte gegen den Antrag: Er forderte, alle Fahrtrichtungen auf lediglich einer Spur zusammenzulegen und dafür den Gehweg zu verbreitern.
Umfangreiche Prüfung nötig
Die Stadt Kassel will nun prüfen, ob die Spuraufteilung entsprechend dem Wunsch des Ortsbeirats geändert werden könnte. Die jetzige Aufteilung der Fahrspuren sei seit Jahrzehnten so vorhanden, hieß es auf Anfrage der HNA aus dem Rathaus.
„Deshalb kann nicht mehr nachvollzogen werden, warum in der westlichen Einmündung in die Holländische Straße der Geradeausverkehr mit den Linksabbiegern geführt wird“, so Sprecher Michael Schwab. Die Verkehrsführung habe sich bewährt, ein Unfallschwerpunkt liege nicht vor.
Für eine Neuordnung der Spuren sei eine umfangreiche Verkehrszählung nötig, um auszuschließen, dass die Veränderung den Verkehrsfluss negativ beinträchtige, so Schwab. Im Falle einer Änderung der Spurführung sei es mit neuen Fahrbahnmarkierungen nicht getan. Es wären auch erhebliche Eingriffe in die Verkehrssteuerung - also die Ampelschaltungen - erforderlich, erklärte Schwab. Es handele sich daher um einen komplexen Prüfauftrag, der einige Zeit in Anspruch nehmen werden.
Was ist üblich?
Beide Varianten kommen vor
Welche Art der Verkehrsführung ist üblicher: ein separater Linksabbieger oder eine Einzelspur für Rechtsabbieger? Eine typische Variante gibt es nicht, erklärt Rathaus-Sprecher Michael Schwab. Die Art der Spuraufteilung hänge von vielen Faktoren ab, unter anderem den Verkehrsmengen, der Geometrie der Kreuzung und davon in welchen Richtungen wie viele Fahrzeuge unterwegs sind.