Orangerie und Planetarium in Kassel bleiben vorerst geöffnet

Ein Gutachten sieht keinen Grund, die Orangerie zu schließen. Aber die Brandschutzanlage muss erneuert werden - saniert wird frühestens 2025.
Kassel – Eine drohende Schließung der Orangerie ist vorerst abgewendet. Dies teilten MHK-Direktor Martin Eberle sowie Vertreter des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH) mit. Wie berichtet, schien eine längere Schließung des Gebäudes, in dem das Astronomisch-Physikalische Kabinett mit dem Planetarium sowie Gastronomie untergebracht sind, nach dem Ausfall der Brandschutzanlage bis zu einer Generalsanierung sowie energetischen Aufrüstung unabwendbar zu sein. Nun darf offensichtlich aufgeatmet werden. Bis zu den allgemeinen Instandsetzungsmaßnahmen im Rahmen einer energetischen Sanierung, steht der Öffnung des Planetariums sowie dem gastronomischen Betriebs nichts im Wege.
Eine Instandsetzung und energetische Sanierung der Orangerie ist durch den Doppelhaushaltsplan frühestens 2025 möglich. Eine Entscheidung zur zukünftigen Nutzung wird das Hessische Ministerium Wissenschaft und Kunst (HMWK) gemeinsam mit der MHK treffen.
Gutachten
Ein externes Sachverständigen-Gutachten, welches der LBIH und die MHK in Auftrag gegeben hatten, hält eine Schließung unter bestimmten Voraussetzungen vorerst nicht für notwendig. Geprüft wurden unter anderem finanzielle Aspekte und die Eignung des Gebäudes.
Maßnahmen
Das Gutachten schreibt die Erneuerung der Brandschutzanlage vor. Kosten: rund 300 000 Euro. Wie diese Kosten im laufenden Haushalt bewerkstelligt werden können, sei noch zu klären, Eberle sagte dazu: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein Verfahren finden, das in den laufenden Haushalt einzubinden.“
Planetarium
Das Planetarium in der Orangerie ist seit November 2022 nicht mehr zugänglich. Grund war der Weggang des verantwortlichen Technikers, mit dem Ausfall der Brandschutzanlage spitzte sich die Lage zu. Eine erste Ausschreibung, die Stelle neu zu besetzen, sei bislang noch nicht erfolgreich gewesen, berichtete Eberle, zeigte sich aber sehr zuversichtlich, dass dies in einer zweiten Runde geschehen könne. Zudem wird die Bestuhlung des Planetariums erneuert. Anschließend stehe einer Öffnung im Herbst-Winter, pünktlich zur Hauptsaison, nichts mehr im Wege.
APK
Wie es mit dem Astronomisch-Physikalischen Kabinett weitergeht, ließ der MHK-Direktor noch offen. „Wir stehen in einer stetigen Kommunikation und arbeiten an einer Interimslösung“, so Eberle. Ob die Interimslösung das Landesmuseum sei, oder eine mögliche Alternative, die derzeit noch geprüft wird, ist noch offen. Die Möglichkeiten, wie die wertvollen Sammlungsstücke im Zusammenhang weiterhin präsentiert werden können, werden zur Zeit abgesteckt und können aller Wahrscheinlichkeit demnächst konkret benannt werden.
Gastronomie
Die Nutzung und Öffnung des gastronomischen Betriebs sowie des Veranstaltungssaals soll unabhängig von einer künftigen Verwendung der Orangerie weiterhin gewährleistet werden. Derzeit würden mit dem Pächter Rainer Holzhauer (Grischäfer) Gespräche über die Verlängerung des Vertrages geführt. „Die Zusammenarbeit war über die Jahre immer gut und wir sind sehr daran interessiert, das auch weiterzuführen“, betonte Eberle. Holzhauer versichert: „Alle gebuchten Feste können wie geplant stattfinden.“
Marmorbad
Bleibt noch die Sorge um das Marmorbad. Dort waren kürzlich zwei Marmorplatten von der Wand gefallen. Derzeit werden alle Marmorplatten überprüft, sodass die Öffnung zum Saisonbeginn gesichert sei, sagt Eberle.