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Platzverweis für Klima-Aktivisten vor Kasseler Rathaus

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Polizeieinsatz vor dem Rathaus: Einsatzleiter Sacha Gröling hielt zwei Aktivisten der Initiative Klimagerechtigkeit Kassel fest, die Christian-Geselle-Masken trugen und die Politik des OB auf Transparenten kritisierten.
Polizeieinsatz vor dem Rathaus: Einsatzleiter Sacha Gröling hielt zwei Aktivisten der Initiative Klimagerechtigkeit Kassel fest, die Christian-Geselle-Masken trugen und die Politik des OB auf Transparenten kritisierten. © ULRIKE PFLÜGER-SCHERB

Klima-Aktivisten, die eine Christian-Geselle-Maske trugen, demonstrierten am Samstagmittag vor dem Kasseler Rathaus zwischen Karnevalisten. Die Stadt sprach daraufhin ein Hausverbot aus.

Kassel – Nachdem die Narren das Rathaus am Samstagmittag gestürmt hatten, sorgte ein Polizeieinsatz am Fuß der Rathaustreppe für ein wenig Aufsehen. Dort demonstrierten fünf Aktivisten von Klimagerechtigkeit Kassel, die Masken mit dem Gesicht von Oberbürgermeister Christian Geselle trugen. In den Händen hielten sie Transparente, auf denen die Politik des Oberbürgermeisters kritisiert wurde. Darauf war zum Beispiel zu lesen: „Visionen für Kassel? Keine...“ oder „Klimawende blockiert“.

Sie wollten den Karneval nicht stören, sagte Aktivist Felix Koch. Sie hätten auch kein Problem mit dem Karneval. Aber Karneval sei ja auch immer schon politisch gewesen, verteidigte Koch die Aktion.

Christian Geselle fand die Demonstration der Aktivisten nicht so lustig. Natürlich dürfe man ihn kritisieren, sagte Geselle. Beim Rathaussturm handele es sich aber um eine Veranstaltung der Gemeinschaft der Kasseler Karnevalgesellschaften, da sei kein Platz für eine politische Demonstration. Aus diesem Grund habe das Hauptamt der Stadt Kassel ein Hausverbot für den Tag ausgesprochen.

Dass dieses umgehend umgesetzt und ein Platzverweis ausgesprochen wurde, darum kümmerte sich Einsatzleiter Sascha Gröling, der zwei Aktivisten an der Rathaustreppe festhielt. Anschließend mussten sie Gröling, der auch Stadtverordneter der SPD ist und zum Team Geselle im Oberbürgermeister-Wahlkampf gehört, an den Rand des Platzes begleiten, wo die Personalien von den Aktivisten aufgenommen wurden.

Zudem wurden die Transparente und Masken von der Polizei zunächst sichergestellt. Es bestehe der Verdacht, so Gröling, dass die Masken und Transparente aus echten Wahlplakaten aus Geselles OB-Wahlkampf herausgeschnitten worden seien. Deshalb stehe der Tatverdacht der Sachbeschädigung im Raum.

Das verneinten die Aktivisten. Sie hätten alle Vorlagen im Internet gefunden und selbst ausgedruckt. Nach kurzer Untersuchung der Beweismittel kamen die Polizisten zu dem Ergebnis, dass die Aktivisten die Wahrheit gesagt haben. Also wurden ihnen die Geselle-Masken und Transparente wieder ausgehändigt. Aus ihrer Sicht sei die Aktion der Polizei überzogen gewesen, sagten die Aktivisten, bevor sie den Platz verließen. (use)  

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