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Weil Junge (3) weint: Mann droht syrischen Kindern in Kassel mit dem Tod

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Ein Mann soll in Kassel zwei Geschwister rassistisch beleidigt und ihnen gedroht haben. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

Kassel - Zwei Kinder im Alter von 13 und drei Jahren, die aus Syrien stammen, sind am Mittwoch (27. April) in Kassel von einem Mann mit dem Tode bedroht und rassistisch beleidigt worden. Der Vorfall soll im Bereich der Kleingartenanlage am Frasenweg in Kirchditmold stattgefunden haben.

Nach Angaben von Polizeisprecher Matthias Mänz hatte sich die 13-Jährige später ihren Eltern anvertraut, die den Vorfall schließlich bei der Polizei Kassel anzeigten. Die Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Täter dauern an und sind von den Beamten der Kriminalinspektion Staatsschutz übernommen worden. Dabei suchen die Ermittler auch zwei Frauen und einen Mann als Zeugen, die sich zur Tatzeit in der Nähe aufgehalten haben sollen.

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Die 13-Jährige und ihr dreijähriger Bruder seien am Mittwoch, 27. April, gegen 18 Uhr auf dem Gehweg des Frasenwegs unterwegs gewesen, wobei der kleine Junge laut geweint haben soll. Allem Anschein nach habe sich daran der Mann gestört, der vom Kleingartengelände aus auf die beiden Kinder zukam, so der Kasseler Polizeisprecher. Im weiteren Verlauf soll er den beiden Minderjährigen mehrfach verbal gedroht und sogar Todesdrohungen ausgesprochen haben.

Ein Mann soll zwei syrischen Kinder in Kassel mit dem Tod gedroht haben.  (Symbolbild)
Ein Mann soll zwei syrischen Kinder in Kassel mit dem Tod gedroht haben. (Symbolbild) © dpa / Matthias Hiekel/Archiv

Darüber hinaus habe er die beiden Kinder offenbar aufgrund ihres Aussehens rassistisch beleidigt. Zudem soll er mit einem hölzernen Gegenstand in der Hand mehrfach in seine andere Hand geschlagen, vermutlich um den Drohungen Nachdruck zu verleihen. Die 13-Jährige sei nach dem Zwischenfall mit ihrem Bruder weitergegangen, ohne dass es zu einem körperlichen Angriff gekommen war.

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Zur weiteren Aufklärung könnten auch die Aussagen der beiden Frauen und des Mannes beitragen, die sich im Frasenweg in der Nähe aufhielten und den Vorfall mitbekommen haben dürften. Diese oder weitere mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel zu melden.

Ermittlungen laufen auch wegen eines anderen Falls aus Kassel, bei dem die Beschuldigten eine rechtsextreme Gesinnung erkennen ließen. In der Innenstadt riefen sie am Donnerstag (28. April) lauthals verfassungswidrige Parolen und zeigten den Hitlergruß. Die Polizei nahm vier Männer und eine Frau fest. (use)

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