Keime im Wasser: Auebad öffnet nicht
Kassel. In mehreren Becken des neuen Auebades sind gesundheitsgefährdende Keime entdeckt worden. Deshalb kann das kombinierte Hallen- und Freibad nicht wie geplant am kommenden Mittwoch eröffnet werden.
Mit dieser Hiobsbotschaft überraschten am Donnerstag die Städtischen Werke als Betreiber des 32 Millionen Euro teuren Neubaus. Am Mittwochabend habe es erste Hinweise gegeben, am Donnerstag dann die Bestätigung, sagt Werke-Vorstand Norbert Witte. Im Labor sei die Belastung mit einem Keim festgestellt worden, der in hoher Konzentration zu Blasen- und Darmentzündungen führen kann. Trotz der nur geringen Grenzwertüberschreitung werde man das Bad vorerst nicht öffnen.
Das ist ein Paukenschlag, denn noch vor kurzem hieß es, es gebe keine Probleme. „Für die Baufortschritte stimmt das, mit den Keimen im Wasser hat niemand von uns gerechnet“, sagt Witte. Die so genannten Pseudomonaden seien im großen 50-Meter-Becken, im Saunabereich und auch im Außenbecken des Sprungturms festgestellt worden. Bis auf den letzten Drücker waren für das Bad noch Fliesen geschnitten und Dämmmaterial verlegt worden. Der Staub, der dabei entstand entwickelte sich wahrscheinlich zum Nährboden für die Keime. Nachdem der Eröffnungstermin schon einmal um drei Monate verschoben wurde, sollte der 10. Juli unbedingt eingehalten werden.
Durch den langen Winter sei das sehr eng geworden, sagt Witte. Es wird jetzt einige Tage dauern, bis die Keime durch eine erhöhte Chlorbeigabe abgetötet sind. Danach sind weitere Laboruntersuchungen nötig. „Erst wenn alles in Ordnung ist und das Gesundheitsamt grünes Licht gibt, machen wir auf“, sagt Norbert Witte. Die Eröffnung mit geladenen Gästen heute wolle man trotz der Panne nicht absagen. Auch der Tag der offenen Tür am Samstag findet statt.
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