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Räubern drohen lange Strafen nach Überfällen in Kassel

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Streifenwagen der Polizei mit Blaulicht
Nach Raubüberfällen in Kassel und Hannover hat die Polizei fünf weitere Tatverdächtige festgenommen. © Carsten Rehder

Nach einer Serie von bewaffneten Raubüberfällen in Kassel und Hannover kann die Polizei einen beachtlichen Ermittlungserfolg vermelden. Nachdem bereits im Januar zwei Tatverdächtige nach Überfällen auf einen Minicar-Fahrer und einen Pizzaboten in Kassel festgenommen worden waren, gerieten bei den weiteren Ermittlungen fünf weitere Tatverdächtige ins Visier der Beamten der Kasseler Kripo, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Durch Überwachungen und die Auswertung von Beweismitteln habe sich der Verdacht erhärtet, dass die siebenköpfige Gruppe in unterschiedlichen Zusammensetzungen sechs Raubstraftaten in Kassel und einen Überfall auf einen Kiosk in Hannover begangen hat. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um sieben Männer aus Kassel, die bei den Taten 17, 18, 19 und 24 Jahre alt waren.

Die Kasseler Staatsanwaltschaft konnte bei Gericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen erwirken, die in den vergangenen Wochen vollstreckt wurden. Die letzten Wohnungsdurchsuchungen und Festnahmen fanden in dieser Woche statt. Fünf Tatverdächtige befinden inzwischen in Untersuchungshaft. Zwei Verdächtige wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe gegen sie vorlagen.

Der erste Raub auf einen Discounter in der Heinrich-Plett-Straße (Oberzwehren) hatte sich am 8. Dezember 2022 ereignet. Drei maskierte Täter, die mit Messern bewaffnet waren, hatten Bargeld erbeutet und waren anschließend unerkannt geflüchtet. Die beiden Mitarbeiter des Geschäfts erlitten durch den Überfall einen Schock.

Am 16. Dezember folgte ein Raubüberfall auf einen Getränkemarkt in Rothenditmold, bei dem die Täter ebenfalls mit Messern gedroht hatten.

Am Heiligabend kam es dann zu einem Überfall durch vier Täter auf einen Kiosk in Hannover, die den Angestellten mit Pfefferspray besprühten und anschließend mit Geld flüchteten.

Am 4. Januar dieses Jahres folgten dann zwei Raubversuche auf eine Tankstelle in der Frankfurter Straße und erneut auf den bereits überfallenen Getränkemarkt in der Wolfhager Straße. In beiden Fällen scheiterten die jeweils drei maskierten Täter, da sie kurz nach Ladenschluss der Geschäfte kamen und vor verschlossenen Türen standen.

„Hierbei handelt es sich mitnichten um Kavaliersdelikte, sondern um Verbrechenstatbestände, für die das Strafgesetzbuch bei einem erwachsenen Täter eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren vorsieht“, so Polizeisprecherin Ulrike Schaake und Andreas Thöne, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Wie die Ermittler berichten, waren bei einigen Taten lediglich geringe Bargeldbeträge unter 100 Euro erbeutet worden. Einige der Tatverdächtigen seien sich der ernsten Folgen für die Opfer und sich selbst, die sicherlich in keinem Verhältnis zu diesen Beträgen stehen, offenbar nicht bewusst gewesen.  (use)

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