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Historische Dampflok steht jetzt im Kasseler Technikmuseum

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Auslieferung einer Henschel-Lok der 1930er-Jahre: So sah das Gelände in Rothenditmold damals aus. Foto: Henschelmuseum / nh
Auslieferung einer Henschel-Lok der 1930er-Jahre: So sah das Gelände in Rothenditmold damals aus. Foto: Henschelmuseum / nh

Kassel. Es hat nicht viel gefehlt und die alte Henschel-Dampflok aus dem Jahr 1942 wäre verschrottet worden. Jetzt ist das 110 Tonnen schwere Relikt der Kasseler Industriegeschichte unter dem Dach des Technikmuseums in Rothenditmold zu sehen.

„Hier auf dem ehemaligen Henschelgelände wurde diese Lok zusammen mit Tausenden von anderen hergestellt, hier können wir sie endlich angemessen präsentieren“, sagt Bernd Scott, einer der Initiatoren des ehrenamtlich betriebenen Museums.

In den ehemaligen Henschelhallen des Werks Rothenditmold steht die 44er-Lok (benannt nach der Baureihe) jetzt in direkter Nachbarschaft zu dem Nachbau der ersten Henschel-Lok von 1848, dem Drache. Unter dem gleichen Hallendach sind die Oldtimer-Straßenbahnen der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) zu sehen, die das Verkehrsunternehmen dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Für die Freunde historischer Schienenfahrzeuge ist das Kasseler Technikmuseum mittlerweile bundesweit zu einer interessanten Adresse geworden. „Wir haben jede Menge Anfragen für Führungen“, sagt Bernd Scott.

110 Tonnen schwer und 73 Jahre alt: Die Dampflokomotive, die bei Henschel in Rothenditmold gebaut wurde, steht jetzt im Technikmuseum auf dem ehemaligen Werksgelände. Foto: Malmus
110 Tonnen schwer und 73 Jahre alt: Die Dampflokomotive, die bei Henschel in Rothenditmold gebaut wurde, steht jetzt im Technikmuseum auf dem ehemaligen Werksgelände. Foto: Malmus

Die 23 Meter lange Henschel-Lok von 1942 steht bereits seit vielen Jahren in Kassel. Im Sommer 2011 kam sie als Geschenk der Firma Bombardier vom Gelände des Industrieparks Mittelfeld nach Rothenditmold. Sie fuhr zuletzt im Ruhrgebiet und sollte eigentlich verschrottet werden. Im Technikmuseum hat die Lok, die früher Güterzüge bis zu einem Gewicht von 1200 Tonnen zog, eine neue Heimat gefunden. Mit der Unterstützung von mehreren heimischen Firmen und Sponsoren hat sie im Museum einen attraktiven Standplatz auf einem eigenen, etwa 40 Meter langen Gleis. Die Dampflokomotive soll in den nächsten Jahren vom Rost befreit und aufgearbeitet werden. Aus eigener Kraft fahren wird sie nicht mehr.

Aber auch so ist die Lok eine Attraktion. Als sie vor vier Jahren mit einem Tieflader auf die Freifläche vor dem Technikmuseum transportiert wurde, beobachteten das 500 Menschen an der Wolfhager Straße.

Technikmuseum, Wolfhager Straße 109, geöffnet Samstag von 11 bis 17 Uhr, mittwochs bis freitags von 14 bis 17 Uhr. Eintritt fünf Euro, ermäßigt zwei Euro.

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