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Neurochirurg Dr. Kordian Wojtas ist neuer Chefarzt am Marienkrankenhaus

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Von: Martina Heise-Thonicke

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Behandlungsraum für ambulante Eingriffe: Unter Röntgenkontrolle kann Dr. Kordian Wojtas hier gezielt Schmerzmittel verabreichen oder geschädigtes Bandscheibengewebe mit feinen Laserstrahlen beschießen. Foto:  Heise-Thonicke
Behandlungsraum für ambulante Eingriffe: Unter Röntgenkontrolle kann Dr. Kordian Wojtas hier gezielt Schmerzmittel verabreichen oder geschädigtes Bandscheibengewebe mit feinen Laserstrahlen beschießen. Foto:  Heise-Thonicke

Kassel. Einen solchen Arbeitsplatz hat sich Dr. Kordian Wojtas immer gewünscht: Am Kasseler Marienkrankenhaus kann er Patienten vom Anfang bis Ende der Behandlung begleiten.

Wojtas ist Chefarzt der neuen Abteilung für Neurochirurgie am Marienkrankenhaus und Leiter des kürzlich im Neubau des Krankenhauses eröffneten Neurozentrums, das Patienten ambulant versorgt.

Ähnliche Modelle hat der Neurochirurg in Kanada kennen und schätzen gelernt. So müsse sich der Patient nicht zwischen Krankenhaus und Praxis entscheiden, könne ein besseres Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt entstehen.

Das hält der 39-Jährige neben einer gründlichen Diagnostik und guten Aufklärung des Patienten für sehr wichtig, „denn letztlich trifft der Patient die Entscheidung über die Therapie.“

Dabei würden schließlich nur vier bis fünf Prozent der Patienten mit Wirbelsäulenproblemen wie Bandscheibenvorfällen oder Verengungen des Wirbelkanals überhaupt operiert, erläutert der Facharzt. Auch auf dem Gebiet der konservativen Therapie habe die Medizin erhebliche Fortschritte gemacht. Angefangen bei Medikamenten und Schmerzmitteln bis hin zur Krankenymnastik.

Stolz ist Wojtas auch auf Erfolge bei ambulanten Eingriffen mittels eines Speziallasers. Durch gezieltes Setzen einer feinen Lasersonde durch eine Hohlnadel könne hervorgequollenes Bandscheibengewebe zum Schrumpfen gebracht werden, erläutert der Facharzt. Besonders jüngere Patienten könten von dieser Methode profitieren. „Für diese Laserbehandlung sind wir Referenzzentrum“, sagt Wojtas, der auch Referenzarzt für die Implantation von Bandscheibenprothesen im Halswirbelbereich ist. Er ist mittlerweile ein bundesweit gefragter Operateur für diese OP-Technik.

Deshalb schauen ihm häufiger Kollegen aus dem In- und Ausland über die Schulter und er ist auch oft als Redner zu Vorträgen unterwegs. „Dabei lerne ich auch immer wieder Neues kennen.“ So ist Wojtas überzeugt, dass die Transplantation von Bandscheibenzellen in Zukunft eine extrem wichtige Rolle spielen wird. Als einziges Zentrum in einem großen Umkreis biete das Marienkrankenhaus dieses sehr aufwendige Verfahren an, das sich vor allem für jüngere Patienten mit größeren Bandscheibenvorfällen eigne.

Begeistert schildert Wojtas die Möglichkeiten moderner Medizin. Gleichwohl sieht er mit Sorge, dass auch immer mehr jüngere Menschen, die „Computergeneration“, von Erkrankungen der Wirbelsäule betroffen sind.

Für seinen Ausgleich zum Berufsalltag sorgt nicht nur seine Familie mit den beiden Kindern. Gerne baut er Stress auch bei Gartenarbeit, beim Unkrautzupfen oder Holzhacken ab.

Zur Person: Dr. Kordian Wojtas wurde 1976 in Nikolai/Oberschlesien geboren. Nach dem Abitur in Kassel studierte er in Göttingen und Cambridge Medizin. Seine Facharztausbildung zum Neurochirurgen machte er am Klinikum Kassel und am Klinikum Karlsruhe. Er leitet das Neurozentrum Kassel und ist Chefarzt der Neurochirurgie am Marienkrankenhaus Kassel. Zudem ist er im Wirbelsäulenzentrum in Baunatal und Brilon tätig . Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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