Schleuse nach Neubau für 9,3 Millionen Euro bald wieder nutzbar

Ab Ende Mai soll die Fulda bei Kassel wieder durchgängig befahrbar sein. Dann sind die Arbeiten für den Neubau voraussichtlich beendet.
Kassel – Das war ein ganz wichtiger Schritt auf der Zielgerade der Bauarbeiten. Gestern sind die beiden neuen Tore für die Kasseler Stadtschleuse eingebaut worden. Deren Installation stand eine ganze Weile auf der Kippe, weil die Brandenburger Lieferfirma mitten in einem Insolvenzverfahren steckt. Er sei erleichtert, dass man das jetzt trotzdem hinbekommen habe, sagt Bauleiter Harald Jordan von Kasselwasser. Trotz der längeren Hängepartie werde man voraussichtlich Ende Mai die Schleuse in Betrieb nehmen können.
Das ist eine gute Nachricht für alle Freizeitkapitäne, Wanderruderer, Kanuten und auch für den Zissel. Denn nach mehreren Jahren Pause dürften dann auch beim Zissel-Wasserfestzug wieder mehr Boote dabei sein.
Wegen der mittlerweile gelösten Lieferprobleme hat es zum Glück nur eine Verzögerung von etwa sechs Wochen gegeben. Hätte man den Auftrag neu ausschreiben müssen, wäre der Eröffnungstermin für die Schleuse in weite Ferne gerückt.
Eine funktionierende Schleuse ist die Voraussetzung dafür, dass Boote aus Richtung Hann. Münden wieder bis ins Kasseler Zentrum an der Schlagd fahren können. Das dürfte ab dem kommenden Jahr auch für Flusskreuzfahrten eine Rolle spielen. Wie berichtet, werden die von der Bergedorfer Schifffahrtslinie in Hamburg angeboten. Mitte April soll das erste Schiff aus Hamburg ankommen. Das fährt dann nur bis zum Kasseler Hafen.
Die alte Schleuse war schon länger nicht mehr funktionsfähig. Bis zur Entscheidung für den Neubau gab es ein jahrelanges Tauziehen. Zunächst hatte der Bund als Eigentümer der Anlage angekündigt, das Bauwerk aus dem Jahr 1913 stillzulegen. Als Bundeswasserstraße sollte die Fulda nicht mehr geführt werden. Dagegen gab es Proteste von Vereinen und aus der heimischen Politik.
In Verhandlungen zwischen dem Land Hessen, Stadt Kassel und Bund wurde vereinbart, dass die Stadt wieder Eigentümerin der Schleuse wird, aber die Baukosten nur zu einem Viertel tragen muss. 25 Prozent kommen vom Land, den Rest steuert der Bund bei. Zuletzt hatte die Stadt Baukosten von 9,3 Millionen Euro genannt. Dabei werde es trotz der der Verzögerung durch die Insolvenz auch bleiben, sagt Bauleiter Harald Jordan.

