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Anwohner fordern Poller für schmale Gasse

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Von: Claudia Feser

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Ortsvorsteher Philipp Humburg und Anwohnerin Gertrud Kühlborn stehen am Ende der Mattenbergstraße in Oberzwehren.
Ortsvorsteher Philipp Humburg und Anwohnerin Gertrud Kühlborn stehen am Ende der Mattenbergstraße. Der Durchgangsverkehr in der schmalen Straße in Oberzwehren stört die Anwohner. © Claudia Feser

Anwohner und Ortsbeirat sind sich einig: Das letzte Stück der Mattenbergstraße soll zur Sackgasse werden. Viele Autos fahren durch die Straße, die sich durch den halben Stadtteil zieht.

Oberzwehren – Sie ist in weiten Teilen großzügig ausgebaut, mit geräumigem Bürgersteig und Beuys-Bäumen am Straßenrand. Ab der Kreuzung zur Brandgasse wird die Mattenbergstraße aber zur schmalen Gasse.

Weil sie so schmal ist und zwei entgegenkommende Autos kaum passieren können, ist sie in diesem Bereich Einbahnstraße. Der Bürgersteig ist vor manchen Häusern kaum 20 Zentimenter von den Treppen oder Hauseingängen entfernt. Die Fußgänger müssen die Straßenseite wechseln oder auf der Straße gehen.

Wie im gesamten Wohnviertel gilt auch hier eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Nicht alle Verkehrsteilnehmer halten sich daran.

Außerdem – und darüber ärgern sich Anwohner und Ortsbeirat am meisten – nutzen viele die schmale Straße zum Abkürzen auf dem Weg zum Brückenhof und zu Supermärkten im Stadtteil. Damit vermeiden sie den Umweg, also die große Runde über Altenbaunaer, Oberzwehrener und Korbacher Straße.

„Wir brauchen ganz dringend eine Beruhigung“, sagt Gertrud Kühlborn. Die 88-Jährige lebt seit 64 Jahren an der Mattenbergstraße und erinnert sich gern an die Zeiten, als die Kinder noch auf der Straße spielen konnten. „Das geht heute nicht mehr, denn es ist sehr gefährlich bei uns.“ Das sieht auch der Ortsbeirat so. „Es gibt ein berechtigtes Interesse“, sagt Ortsvorsteher Philipp Humburg und schlägt zur Verkehrsberuhigung Poller an der Kreuzung zur Brückenhofstraße vor.

Nach Mitteilung der Stadt sind dort in der Tagesspitze rund 140 Fahrzeuge pro Stunde unterwegs beziehungsweise 1250 Fahrzeuge pro Tag. Das hat eine Verkehrszählung im Juni 2021 ergeben.

Die Chancen für eine Sackgasse stehen schlecht: Ein Pressesprecher der Stadt teilt auf HNA-Anfrage mit, dass eine Sackgasse im letzten Stück Mattenbergstraße unwahrscheinlich sei.

Damit eine Straße zu einer Sackgasse werden kann, müsse die Straße teileingezogen werden. Und dafür müsse der Verkehr auf einer bislang öffentlichen Straße dauerhaft ausgeschlossen werden. Voraussetzung dafür sei, dass die Straße für den Verkehr entbehrlich geworden sei oder es überwiegende Gründe des Allgemeinwohls gebe, heißt es vonseiten der Stadt weiter. Darüber hinaus teilt sie mit: „Dass die Voraussetzungen für eine Teileinziehung der Mattenbergstraße aus überwiegenden Gründen des öffentlichen Wohls vorliegen, wird aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht bezweifelt.“ (Claudia Feser)

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