Gewinner von Schreibwettbewerb im Kasseler Kulturbahnhof ausgezeichnet

Kassel. Ganz im Zeichen des Respekts stand die Auszeichnung der Sieger des Schreibwettbewerbs „Respekt, was geht? - Erzähl' Deine Story" Mittwochabend im Kasseler Kulturbahnhof.
113 Jugendliche aus Nordhessen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren hatten ihre Kurzgeschichten zum Thema „Respekt“ für den Wettbewerb eingesandt. Ausgerichtet wurde er im Rahmen der Initiative „Hessen lebt Respekt“ von der Hessischen Landesregierung und der Nele-Neuhaus-Stiftung in Kooperation mit der Stadtbibliothek Kassel und der HNA.
Bestseller-Autorin und Projektpatin sowie Jurorin Nele Neuhaus zeigte sich begeistert von den Einsendungen. „Ich habe alle Geschichten an einem Tag gelesen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören“, sagte sie bei der Preisverleihung, die von HNA-Redakteurin Rebekka Knoll moderiert wurde.
Gemeinsam mit Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) zeichnete Neuhaus die fünf Preisträger Aileen Landgrebe (12) aus Bad Wildungen, Leonie Kühlborn (14) aus Melsungen, Paul Reiß (16) aus Ahnatal-Weimar, Jana Schmitt (15) aus Homberg und Kathi Jatzko (12) aus Schwalmstadt-Treysa aus. Sie durften ihre Geschichten vorlesen und werden zudem mit einer zweitägigen Schreibwerkstatt mit Nele Neuhaus und anderen Coaches belohnt. Neuhaus berichtete dabei von eigenen Erfahrungen mit Respektlosigkeiten. „Ich erlebe das sehr oft, gerade in den sozialen Medien, aber auch im Alltag, im Straßenverkehr oder im Supermarkt“. Deshalb habe sie sofort eingewilligt, Patin für den Wettbewerb zu sein. Außerdem will sie Lese- und Schreibfreude bei den Jugendlichen wecken, denn: „Wer heute nicht mehr lesen und schreiben kann, verbaut sich seine Zukunft.“
Auch Justizministerin Kühne-Hörmann beklagte die zunehmende Respektlosigkeit, vor allem im Internet. Sie warnte: „Wer respektlos mit der Gesellschaft umgeht, wird in der Regel auch schneller straffällig.“ Der Einsatz für mehr Respekt biete insofern auch Schutz davor, Opfer einer Straftat zu werden. „Sich vorher zu kümmern ist viel besser, als nur Strafen auszusprechen“, sagte sie.
Die Leiterin des Kulturamtes Kassel, Carola Metz, appellierte an die Erwachsenen, Respekt vorzuleben. „Wir müssen Werte vermitteln. Man kann sich streiten, aber man muss trotzdem respektvoll miteinander umgehen“, betonte sie.
„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“ - wenn man sich an dieses Sprichwort halte, so Nele Neuhaus, zeige man Respekt und könne die Welt verändern.