Kassel. Die Studierendenvertretung der Uni Kassel setzt mit Blick auf das beginnende Semester Schwerpunkte in der Wohnraumsituation und bei den Studienbedingungen.
„Das ist fast schon ein Vollzeitjob“, sagt Chris Bauer. Der 27-Jährige ist der neue, alte Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (Asta) der Uni Kassel, also der studentischen Selbstverwaltung. Gewählt wird der Asta vom Studierendenparlament. Für Bauer (Jusos), der eigentlich Politikwissenschaft studiert, gibt es auch in seiner „dritten Runde“ im Asta – im vergangenen Jahr war er ebenfalls an die Spitze gewählt worden – alle Hände voll zu tun.
Gleiches gilt für seinen Stellvertreter, den Politikwissenschaftsstudenten Tobias Marczykowski (22, Grüne), der neben dem 2. Vorsitz auch das Referat für Bau, Ökologie, Mobilität und Infrastruktur innehat. Folgende Schwerpunkte haben sie sich zusammen mit den Vertretern der sieben Referate für die kommenden Monate auf die Fahnen geschrieben:
Wohnraumsituation
Zu Semesterbeginn – das Wintersemester 2017/18 startet am 16. Oktober – suchen noch viele Studierende, vorrangig Erstsemester, ein Dach über dem Kopf. Erstmals veranstaltet der Asta eine Bettenbörse nach dem „Couch-Surfing“-Prinzip: Wer neuen, noch wohnungslosen Studierenden kurzfristig einen Schlafplatz in den eigenen vier Wänden anbieten kann, wird in dieser Börse gelistet. Für den 22. und 26. September lädt der Asta zudem zur Wohnungsbörse ein: 11 bis 14 Uhr, Kurt-Wolters-Straße 3.
Semesterstart
Am 18. Oktober wird es wieder einen Empfang für Kassels Erstsemester im Rathaus begeben. Der Asta verteilt dort „Ersti-Tüten“, gefüllt mit Kalendern, Kugelschreibern, Tickethüllen. Zweiter Termin zum Vormerken: Am 25. Oktober organisiert der Asta wieder einen Markt der Möglichkeiten im Campuscenter: „Uns geht es um Vernetzung und studentische Initiativen“, sagt Bauer.
Fahrradverleihsystem
Das wird es auch nach dem Aus für Konrad geben: Als Kooperationspartner der Stadt und DB Rent war der Asta am Fahrradverleihsystem Konrad beteiligt. Nach dem Ausstieg im April suchte sich der Asta in Nextbike unabhängig von der Stadt einen neuen Partner für 2018. „Wir verwalten das Geld nur treuhänderisch, wir müssen auch sondieren“, erklärt Marczykowski. Inzwischen ziehe man mit der Stadt wieder an einem Strang: Ab 1. Januar sollen 400 neue Räder rollen, die Details gelte es noch zu klären. Pro Semester zahlten die rund 25 000 Studierenden bisher drei Euro für das Fahrradverleihsystem.
Kulturticket
„Kassels kulturelle Einrichtungen werden von den Studierenden gut angenommen“, sagt Bauer. 3,42 Euro zahlen Studierende derzeit pro Semester für das Kulturticket. Neue Kooperationen gab es jüngst mit der Grimmwelt und dem Capitol-Kino in Witzenhausen. Freien Eintritt haben die Studierenden der Uni Kassel ab März 2018 auch im Technik-Museum. Ferner hätte der Asta gerne noch Kassels Kulturkinos und Schwimmbäder mit im Boot.
Nachhaltigkeit
„Wir wollen die Schwerpunkte Nachhaltigkeit und Ökologie wieder in den Vordergrund rücken“, sagt Marczykowski. Geplant ist erneut ein Nachhaltigkeitsforum, um auf Ressourcenverschwendung aufmerksam zu machen.
Studienbedingungen
„Wir wollen die Studienbedingungen verbessern und stressfreieres Lernen ermöglichen“, sagt Bauer. So habe man bereits erreicht, dass Klausuren auch noch einen Tag zuvor abgesagt werden können; auch der vierte Prüfungsversuch wurde eingeführt. Derzeit macht sich der Asta für weiteren Lernraum stark, denn: Die Bibliothek wird noch in Teilen umgebaut, auch das Selbstlernzentrum Leo habe den fehlenden Lernraum noch nicht aufgefangen.
Veranstaltungen
Bunte Veranstaltungen wie eine Neuauflage des Waschbär-Open-Airs (evtl. als Festival) plant der Asta genauso wie Veranstaltungen aus dem politischen Bildungsbereich. Ferner soll es wieder Workshops gegen Stammtischparolen geben. „Und mit der Geschichte des Campus wollen wir uns intensiv auseinandersetzen“, sagt Marczykowski.