„Ich würde mich freuen, wenn Lieferengpässe dadurch besser überstanden werden können. Aber ob es durch die Neuerung wirklich zu einem Anstieg an Spenderinnen und Spendern kommt, weiß ich nicht“, sagt Rolf Zarberg.
Bislang muss ein Arzt oder einer Ärztin bei einer Spendeentnahme dabei sein. Nach der neuen Richtlinie sollen auch telemedizinische Verfahren, also die Begleitung beim Spenden per Video, ausreichen. „Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird, auch aus Datenschutzgründen“, so Rolf Zarberg. Außerdem sieht er einen Konflikt zwischen der Aufhebung der Altersgrenze und der Anwendung telemedizinischer Verfahren.
Die HNA-Blutspende-Aktion findet in diesem Jahr zum Beginn der Sommerferien in der Kasseler Stadthalle statt. Von Montag, 24. Juli, bis Freitag, 28. Juli, können Menschen ab 18 Jahren hier Blut spenden. Weitere Infos folgen.
„Bei einem älteren Spender muss ja ein Arzt dabei sein, um den Gesundheitszustand einschätzen zu können“, so der Blutspendereferent. Auch die Bundesärztekammer äußert Bedenken und sieht die Neuerung mit Blick auf die Sicherheit der Blutspenderinnen und Spender als nicht vertretbar an.
Noch nichts. Die Gesundheit Nordhessen (GNH) zum Beispiel verweist auf die Bundesärztekammer. Erst wenn diese die neuen Richtlinien umgesetzt hat, wolle man dazu Stellung nehmen.
„Momentan ist es etwas besser und der Vorrat an Blutkonserven sieht ganz gut aus“, sagt Rolf Zarberg vom Kasseler Blutspendedienst. „In den letzten Wochen hatten wir etwas mehr Blutspenden als in den Wochen zuvor.“
Den Grund dafür kann Zarberg nur vermuten: „Die Grippewelle ist vorbei, und auch die generelle Infektionswelle nach Karneval hat wieder abgenommen.“ Trotzdem sei der DRK-Blutspendedienst immer auf Blutspenden angewiesen, betont Rolf Zarberg.