Fraunhofer-Campus in Kassel: 60 Millionen Euro-Neubau wurde eingeweiht

Als „Denkmal für die Energiewende“ bezeichnete Stadtbaurat Christof Nolda gestern den neuen Fraunhofer-Campus des Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik hinterm Hauptbahnhof.
Kassel – Mit 350 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurde die offizielle Eröffnung des Neubaus gefeiert – auch wenn die Beschäftigten bereits seit einem Jahr in dem 60 Millionen Euro teuren Gebäude arbeiten.
Derzeit hat das Institut 450 Beschäftigte, die daran arbeiten, „die Energiewende umzusetzen, nachhaltig, sicher und bezahlbar“, sagte Institutsleiter Reinhard Mackensen während des Festakts. Dieser fand im lichtdurchfluteten Atrium statt, das sich über vier Etagen erstreckt, und als Festsaal diente. Auf der imposanten Holztreppe waren die drei großen Buchstaben IEE platziert, die für das Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik stehen.
Seit 1988 hat das IEE seinen Sitz in Kassel. Bis vor fünf Jahren hieß es noch Institut für solare Energieversorgungstechnik, kurz Iset. Seit 2009 ist die Fraunhofer-Gesellschaft als wichtiger Partner mit im Boot. „Heute steht das Institut für 35 Jahre angewandte Spitzenforschung“, sagte Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. Sie würdigte die Vision Einzelner, mit der 1988 alles angefangen habe, allen voran Gründer Prof. Werner Kleinkauf, der beim Festakt anwesend war.
Das Institut in Kassel sei einer der großen Innovationsmotoren für die Energiewende. Gleichwohl betonte die Ministerin: „Das Institut wäre nichts ohne die vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Gespür für die richtigen Themen haben.“
Das Fraunhofer-Institut in Kassel sei eine wichtige Brücke zwischen Universität, Wirtschaft und Stadt, betonte Professor Alexander Kurz, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, während seiner Ansprache.
Und Baurat Nolda erinnerte an die Anfänge des neuen Standortes. 2012 stand dort noch das alte Zollgebäude der Deutschen Bahn und diente der documenta 13 als Standort. Die Stadt kaufte anschließend das Gelände von der Bahn, riss das Gebäude, in dessen Keller der Club Batterie war, ab und schaffte Baurecht für das Fraunhofer-Institut. Er nannte das IEE einen wichtigen Baustein für die Wissenschaft in Kassel und sagte: „Wir als Stadt sind gerne Ihr Versuchskaninchen und froh über jede Karotte, die wir abbekommen.“ (Claudia Feser)
