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Kristin Klimm aus Kassel ist eine von Hessens ersten Pflegefachfrauen

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Von: Anna Weyh

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Fängt auf der Intensivstation an: Pflegefachfrau Kristin Klimm neben einer Puppe, mit der die Auszubildenden Notfallsituationen üben.
Fängt auf der Intensivstation an: Pflegefachfrau Kristin Klimm neben einer Puppe, mit der die Auszubildenden Notfallsituationen üben. © Anna Weyh

Nach der Reform für Pflegeberufe ist nun der erste hessische Kurs der neuen Ausbildung für Pflegefachkräfte in Kassel fertig. Kristin Klimm ist eine der Absolventinnen.

Kassel – Nach dem Abitur hat sie in einem Pflegeheim gejobbt, um sich Geld für ihre Reisen zu verdienen. Die Arbeit mit den Menschen hat ihr so gut gefallen, dass sie diesem Beruf auch langfristig nachgehen wollte. Nun ist Kristin Klimm Pflegefachfrau am Klinikum Kassel – und hat dort mit 14 weiteren Auszubildenden als erster Kurs in Hessen die neue Generalistische Pflegeausbildung abgeschlossen, die seit Beginn des Jahres 2020 die bisherigen Pflegeausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege ersetzt.

Das Neue an der Ausbildung: Zwar absolvierte die 23-Jährige einen Großteil am Kasseler Klinikum in der akutstationären Versorgung, aber auch Stunden in der Altenpflege, im ambulanten Pflegedienst, in einer pädiatrischen sowie einer psychiatrischen Einrichtung sind Teil der dreijährigen Ausbildung. „So wird unser Fokus auf alle Altersklassen erweitert“, sagt Kristin Klimm.

„Das finde ich gut, weil auch unsere Patienten in der Klinik immer älter werden. Wir werden durch den Einsatz in der Altenpflege für den Umgang mit dementen Menschen geschult.“ Die Kasselerin, die gebürtig aus Diemelstadt in Waldeck-Frankenberg kommt, habe dabei viel über die Kommunikation mit den Patienten gelernt.

Die Auszubildenden bekommen so auch einen Einblick in andere Strukturen des Gesundheitssystems. Anika Ferchland, Kursleiterin der Pflegefachkräfte, sagt: „Das fördert die Akzeptanz zwischen den Berufsgruppen. Man weiß jetzt eher, vor welchen Herausforderungen der Einzelne steht.“ Nach der Ausbildung sind die Absolventen qualifiziert, im Krankenhaus, im Altenheim oder auch in der Kinderkrankenpflege zu arbeiten.

Der Gesetzgeber erhofft sich durch diese Reform mehr Attraktivität für den Pflegeberuf. Volker Pape, Leiter der Akademie für Bildung der Gesundheit Nordhessen (GNH) äußert aber Bedenken: „Es besteht die Gefahr, dass die Fachkräfte aus der Altenpflege abwandern und in die Kliniken gehen.“ Der Fachkräftemangel würde sich dadurch nur verlagern.

Nach bestandener Prüfung beginnt Kristin Klimm nun am 1. April auf der Intensivstation. „Die gelernten medizinischen Inhalte kann ich hier gut einbringen und mein Wissen noch erweitern. Auch die enge Zusammenarbeit mit den Ärzten ist interessant.“ Während ihrer Ausbildung hat sie außerdem das Duale Studium der Therapie- und Pflegewissenschaften begonnen.

Bis sie damit fertig ist, dauert es noch ein Jahr. „Danach möchte ich noch einen Master machen und langfristig ins Management oder in die Pädagogik gehen“, sagt die Pflegefachfrau. Jetzt hat sie aber erst noch mal Urlaub. Den nutzt die 23-Jährige für ihren Umzug. Sie zieht mit ihrem Partner zusammen.

Aktuell sind bei der GNH 350 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Der nächste Lehrgang startet im April. Weitere Infos auf der Internetseite der Gesundheit Nordhessen.

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