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Kitaplatzvergabe mit neuem Online-Portal „Kibeka“: So läuft es für Eltern und Einrichtungen

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Von: Katja Rudolph

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Das Symbolbild zeigt Kinder in einer Kita in Karlsruhe.
Begehrt und schnell vergeben: Kita-Plätze. Das © dpa

Vor gut einem Jahr wurde das neue Online-System zur Kita-Platzvergabe in Betrieb genommen. Wir haben nachgefragt, wie es läuft.

Kassel – Die Vergabe der Kita- und Hortplätze für das neue Betreuungsjahr ist in vollem Gange. Erstmals läuft das Verfahren über das Online-Portal Kibeka, das im März vorigen Jahres in Betrieb ging. Wir ziehen in unseren Fragen und Antworten eine vorläufige Bilanz.

Was ist Kibeka?

Eine digitale Plattform zur Suche und Vergabe von Betreuungsplätzen für Kinder. Dort können Eltern online nach Einrichtungen suchen, sich über deren Konzepte informieren und per Mausklick das Interesse an einem Platz anmelden. Alle rund 160 Krippen, Kitas und Horte städtischer und privater Träger sind in Kibeka aufgeführt und arbeiten mit dem System. In der Vergangenheit gab es zwar mit „Webkita“ bereits ein digitales Portal, das aber nicht von allen Anbietern genutzt wurde. Über die Vergabe der Plätze entscheiden nach wie vor die Einrichtungen selbst.

Was ist der Vorteil des neuen digitalen Systems?

Das Vergabeverfahren für Betreuungsplätze ist damit vereinheitlicht worden. Zudem ist über die zentrale Plattform ersichtlich, wie viele Kinder einen Platzbedarf haben und bei wie vielen Einrichtungen die Familien eine Anfrage gestellt haben. Viele Eltern fragen bei einer Vielzahl von Einrichtungen an – aus Sorge, sonst leer auszugehen. Da diese Parallelbewerbungen früher nicht zentral erfasst waren, führte das zu einer Verzerrung von Angebot und Nachfrage. Nun ist sobald, die Eltern ein Platzangebot einer Einrichtung angenommen haben, im System hinterlegt, dass das Kind bereits versorgt ist. Dopplungen werden also ausgeschlossen.

Wie sind die Erfahrungen der Eltern?

Nach Angaben der Stadt gibt es überwiegend positive Rückmeldungen. „Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz für alle Eltern und Sorgeberechtigten durch Kibeka erheblich vereinfacht hat“, sagt Nicole Maisch, Dezernentin für Jugend und Bildung.     Was die Bekanntheit des Systems angeht, sieht Nicky-Kate Awala vom Gesamtelternbeirat der städtischen Kindertageseinrichtungen, allerdings noch Luft nach oben. „Viele wissen gar nicht, was Kibeka ist“, sagt Awala. Ein Problem für einige Eltern seien auch Sprachbarrieren und technische Hürden. „Manche haben kein Smartphone und keinen E-Mail-Account“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende. Die Stadt Kassel verweist darauf, dass in diesen Fällen die Daten bei der Kita-Platzberatung des städtischen Amts für Kindertagesbetreuung oder in den Einrichtungen erfasst und gepflegt werden können.

Wie bewerten die Kitas die Arbeit mit Kibeka?

Viele Einrichtungen machen damit überwiegend positive Erfahrungen. Das System sei übersichtlich und vereinfache die Platzvergabe spürbar, sagt Björn Schanz vom Hopla-Kinderhaus des Studierendenwerks. Im Detail gebe es noch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit. „Aber großer Vorteil ist allein, dass es keine Übertragungsfehler mehr bei den Namen und Daten gibt“, sagt er. Auch Dominic Möller, Leiter der Kita Amalie, befürwortet das digitale System, das gut zu handhaben sei. Nach wie vor kämen viele Eltern weiterhin auch direkt auf die Kita zu: „Ein paar Mausklicks ersetzen nicht das persönliche Kennenlernen“, sagt Möller.     Melina Döhring von den Montessori-Kinderhäusern merkt, dass es durch Kibeka spürbar weniger Anrufe von Eltern gibt. Derzeit arbeite sie parallel im digitalen System und noch mit den klassischen Anmeldebögen, auf denen sie sich auch eigene Vermerke machen können.

Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Vor allem Elterninitiativen, deren Konzept auf der Beteiligung und Mithilfe von Eltern fußt, seien nach wie vor auf einen direkten Kontakt angewiesen, sagt Antje Proetel von Dakits, dem Dachverband freie Kindertageseinrichtungen in Kassel. Auch die Stadt selbst sieht an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf. Beispielsweise sei es derzeit noch nicht möglich, aus Kibeka heraus Nachrichten zu verschicken. Diesbezüglich stehe man in Kontakt mit dem Programmhersteller, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem sei der Wunsch geäußert worden, dass Passwortänderungen in längeren Abständen erfolgen sollten. Um die sensiblen Daten zu schützen, sei jedoch eine Passwortänderung nach 90 Tagen erforderlich.

Künftig sollen nach Angaben der Stadt auch die Angebote von Kindertagespflegepersonen, also Tagesmüttern und -vätern, über Kibeka abgebildet werden. (Katja Rudolph)

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