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Grünfläche am Holländischen Platz braucht Aufwertung: Stadt erwägt Neubau auf Parkplatz

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Von: Katja Rudolph

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Die Grünfläche am Holländischen Platz neben der alten Hauptpost hat viele Probleme. Die Stadt Kassel will nun Verbesserungen anstoßen. Wir stellen die Pläne vor.

Nord-Holland – Viele Nutzer, viele Probleme: Der Grünstreifen am Holländischen Platz neben der alten Hauptpost bietet einen Spielplatz für Kinder, dient als Treffpunkt der Drogenszene und stellt eine wichtige Verbindung für Radfahrer vom und zum Uni-Campus dar. Wirklich wohl und sicher fühlen sich aber nur wenige Menschen in dem Bereich, wie eine Befragung der Stadt Kassel ergeben hat. Oft ist es rund um den Spielplatz vermüllt.

Um auszuloten, wie man die Grünfläche aufwerten und die Probleme dort in den Griff kriegen kann, hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Nun gibt es im Rathaus Überlegungen, den Parkplatz an Wolfhager Straße/Ecke Gießbergstraße mittelfristig zu bebauen.

Durch direkte Anlieger würde die soziale Kontrolle im Bereich des Grünstreifens steigen, der aktuell von außen kaum einsehbar ist, sagte Francisca Dittrich vom Umwelt- und Gartenamt. Ein Gebäuderiegel entlang der Wolfhager Straße würde zudem den Straßenlärm im rückwärtigen Bereich reduzieren. Auch das Stadtplanungsamt stehe einer Bebauung grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings müssten dann für die Feuerwehr, die den Parkplatz für ihre Mitarbeiter nutzt, alternative Stellflächen geschaffen werden.

Dass es nicht einfach ist, für die Probleme der Freifläche am Hopla eine Lösung zu finden, hatte Hans-Peter Rohler vom Planungsbüro foundation 5+ zuvor dem Ortsbeirat skizziert: „Da knubbeln sich jede Menge Probleme auf kleinem Ort, das ist nicht ohne Weiteres lösbar“, sagte der Landschaftsarchitekt.

Positiv festzuhalten sie, dass die Fläche über relativ viel dichtes Grün und einen gesunden Baumbestand verfüge. Allerdings sei sie insgesamt unübersichtlich. Das betreffe auch die Einfahrtsituation an der Gießbergstraße, wo die Zufahrten zum Feuerwehr-Parkplatz, zur Tiefgarage im Gebäude der ehemaligen Hauptpost und die Einmündung des Fuß- und Radwegs unmittelbar nebeneinanderliegen.

Der Spielplatz werde genutzt und sei mangels Alternativen in der Nähe auch erforderlich. Ausstattung und Beläge seien jedoch in die Jahre gekommen, so Rohler. Problematisch sei die gleichzeitige Nutzung durch Kinder und die Drogenszene. Durch den angrenzenden Parkplatz und die Mauer der alten Hauptpost sei der Bereich von außen kaum einsehbar.

„Wenn wir die Probleme dieser Grünfläche angehen wollen, müssen wir über die bestehenden Grundstücksgrenzen hinausdenken“, sagte Rohler. Unter den aktuellen Bedingungen könne auch der geteilte Fuß- und Radweg nicht verbreitert werden. Bei einer Befragung im Rahmen des Verkehrexperiments in der Unteren Königsstraße hatten Fußgänger geäußert, dass sie sich auch durch schnell vorbeifahrende E-Bike-Fahrer gefährdet fühlen.

Bei einer Bebauung im Bereich des Parkplatzes sei ein lang gezogenes Gebäude direkt am Gehweg empfehlenswert, vor allem um möglichst wenig Bäume fällen zu müssen. Zudem entstünde für die Grünfläche dann mehr Freiraum für die Gestaltung.

Diese Pläne seien aber nur „mittel- bis langfristig“ zu realisieren, betonte Francisca Dittrich vom Umwelt- und Gartenamt. Kurzfristig wolle man versuchen, eine „Entzerrung von Nutzergruppen“ zu erreichen, indem man zusätzliche Bänke auf dem kleinen Vorplatz an der Unteren Königsstraße aufstelle. Auch „Aufräum- und Saubermach-Aktionen mit lokalen Akteuren“ seien eine Idee.

Der Ortsbeirat Nord-Holland, der sich noch Bedenkzeit zum Thema erbat, will in seiner nächsten Sitzung einen Beschluss zu dem Vorhaben fassen. (Katja Rudolph)

Spielplatz, Treffpunkt der Drogenszene und stark befahrener Radweg: Die Freifläche zwischen Holländischem Platz und alter Hauptpost. Rechts im Hintergrund ist die Parkfläche für Mitarbeiter der Feuerwehr zu sehen.
Spielplatz, Treffpunkt der Drogenszene und stark befahrener Radweg: Die Stadt Kassel sucht nach Wegen, die Freifläche am Holländischen Platz aufzuwerten. Rechts im Hintergrund ist die Parkfläche für Mitarbeiter der Feuerwache zu sehen. Dort ist entlang der Wolfhager Straße eine Bebauung im Gespräch. © Dieter Schachtschneider

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