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Stadt Kassel eröffnet am Bahnhof Wilhelmshöhe erste Schließanlage für Fahrräder

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Von: Andreas Hermann

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Am Terminal der neuen Fahrrad-Schließanlage: (von links) Walter Bien (KVG), Steffen Müller (NVV) und Verkehrsdezernent Christof Nolda an der Ostseite des Bahnhofs Wilhelmshöhe, im Hintergrund die Einzelboxen.
Am Terminal der neuen Fahrrad-Schließanlage: (von links) Walter Bien (KVG), Steffen Müller (NVV) und Verkehrsdezernent Christof Nolda an der Ostseite des Bahnhofs Wilhelmshöhe, im Hintergrund die Einzelboxen. © Andreas Hermann

Ein sicherer Platz für das Fahrrad: In Kassel hat die Stadt die erste Schließanlage mit Einzel- und Sammelstellplätzen eröffnet.

Kassel – Wer sein Fahrrad am Bahnhof Wilhelmshöhe abstellen will, um seinen Weg zu Fuß oder seine Fahrt mit der Eisenbahn oder der Straßenbahn fortzusetzen, der findet dort nun für sein Rad ein sicheres Plätzchen. Die Stadt Kassel hat an der Ostseite des Bahnhofs, im Bereich des Fernbushaltestelle, die erste Fahrrad-Schließanlage mit rund 50 gesicherten Plätzen eröffnet.

Die Anlage befindet sich auf dem Gelände des ehemals dort ansässigen Fahrradhofs. Sie wird betrieben von der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) und stellt eine Kooperation mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) und der Deutschen Bahn dar. In der Anlage können 13 einzeln verschlossene und überdachte Abstellboxen angemietet werden. Die restlichen Stellplätze befinden sich in einem mit Tür gesicherten Sammelbereich. Dort gibt es auch eine Servicestation mit Werkzeug für kleinere Reparaturen.

Nach Angaben der Stadt hat die Einrichtung knapp 60 000 Euro gekostet – inklusive Beleuchtung, Schließsystem und Terminal, an dem die Stellplätze reserviert werden können. Die Beleuchtung wird über eine Zeitschaltuhr in den Abend- und Nachtstunden aktiviert und über das Terminal gesteuert. Mit dem Öffnen einer Tür geht das Licht für etwa zehn Minuten an und erlischt dann wieder.

„Für die Stadt ist es die erste Anlage dieser Art, und wir sind sehr gespannt, wie sie angenommen wird“, sagte Verkehrsdezernent Christof Nolda (Grüne). Er sei froh, dass es nun mit den Partnern gelungen sei, dieses neue Angebot zu machen. Dies sei aber nur ein erster wichtiger Schritt, so Nolda. So sollen die Erfahrungen am Bahnhof Wilhelmshöhe in die Planung und Umsetzung weiterer Fahrradparkhäuser in Kassel – etwa im Innenhof des Rathauses – einfließen.

„Die Systematik der Vernetzung ist das Entscheidende“, meinte NVV-Geschäftsführer Steffen Müller. Berufspendler könnten ihr Fahrrad nun guten Gewissens einen ganzen Arbeitstag lang am Bahnhof stehen lassen, denn es sei dort gut geschützt vor Witterung und Diebstahl. „Die Sammelschließanlage macht die Kombination von Rad- und Bahnfahren damit besonders attraktiv“, sagte NVV-Chef Müller.

Als Mobilitätsdienstleister wolle sich die KVG künftig auch verstärkt um Angebote kümmern, die den ÖPNV sinnvoll ergänzten, erklärte Walter Bien (KVG-Bereichsleiter Marketing und Vertrieb). Dazu gehörten auch solche Radabstellanlagen an verkehrswichtigen Zielen und an bedeutenden Umsteigepunkten der Stadt.

Im Herbst sollen die derzeit noch portablen Radbügel im Sammelbereich durch fest installierte Bügel ersetzt werden. Wegen der etwas breiteren Abstände werden dann 32 Räder plus drei Lastenräder Platz finden. Auch für das Buchungsterminal wird bereits eine Ergänzung angekündigt. Noch müssen zum Öffnen der Türen die Zugangsdaten eingegeben werden. Demnächst soll dies auch per QR-Code-Leser möglich sein. „Für die Hardware gab es leider Lieferprobleme“, berichtete Nolda. Um die Nutzung der Anlage nicht zu verzögern, habe man entschieden, ohne die QR-Code-Möglichkeit zu starten.

So funktioniert die Reservierung

Fahrradplätze können über nvv.bike-and-park.de/boxbuchen/ gebucht werden. Dort muss man sich zunächst registrieren und eine Zahlungsform wählen. Dann kann man Einzelboxen oder Abstellplätze im Sammelbereich für einen Tag oder für sieben, 28 oder 84 Tage reservieren. Die Gebühr für die Abstellung in Einzelboxen beträgt ab 86 Cent bis zwei Euro pro Tag, für den Sammelbereich kostet es jeweils die Hälfte.

Nach digitaler Bezahlung werden die persönlichen Zugangsdaten (Zahlencode) für den gebuchten Stellplatz zur Verfügung gestellt. Jeweils bei der ersten Nutzung im Buchungszeitraum muss man sich am Terminal registrieren. Danach kann man die gebuchte Tür mit einer PIN beliebig oft öffnen. Die Zugangsdaten können am Terminal eingegeben werden. Nach der Eingabe öffnet der elektrische Schließer der Tür für 25 Sekunden.

(Andreas Hermann)

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