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Stadtkonzern hat Großes vor: KVV-Areal soll für 120 Millionen Euro umgestaltet werden

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Von: Bastian Ludwig

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Preisgekrönter Entwurf des Düsseldorfer Büros HPP: Dieser sieht einen Neubau für den KVV-Konzern an der Wilhelmshöher Allee – unweit des Brüder-Grimm-Platzes – vor. Illustrationen: HPP Architekten GmbH
Preisgekrönter Entwurf des Düsseldorfer Büros HPP: Dieser sieht einen Neubau für den KVV-Konzern an der Wilhelmshöher Allee – unweit des Brüder-Grimm-Platzes – vor. Illustrationen: HPP Architekten GmbH © Illustrationen: HPP Architekten GmbH

Zwei Entwürfe sind für den KVV-Neubau in Kassel ausgezeichnet. Doch die Stadt sieht noch Nachbesserungsbedarf.

Kassel - Das Areal des städtischen KVV-Konzerns, unter dessen Dach sich die KVG, die Städtischen Werke und die Netcom befinden, wird in den nächsten Jahren umgestaltet. Dafür sollen in das 17.000 Quadratmeter große Betriebsgelände zwischen Königstor und Wilhelmshöher Allee etwa 120 Millionen Euro investiert werden. Nicht nur der KVV-Konzern soll dafür eine neue Zentrale erhalten, auch für das Gesundheitsamt Region Kassel und den Hessischen Verwaltungsschulverband (HVSV) sollen neue Domizile entstehen. In einem Wettbewerb wurden nun zwei Entwürfe in die engere Wahl gezogen.

Ausgezeichneter Entwurf des Kasseler Büros Pape + Pape: Blick vom Königstor. Links die Erweiterung der KVV-Zentrale, rechts das HVSV-Gebäude, hinten ein Wohnturm. Letzter ist aber bislang nur eine Idee, weil das Grundstück nicht der KVV gehört.
Ausgezeichneter Entwurf des Kasseler Büros Pape + Pape: Blick vom Königstor. Links die Erweiterung der KVV-Zentrale, rechts das HVSV-Gebäude, hinten ein Wohnturm. Letzter ist aber bislang nur eine Idee, weil das Grundstück nicht der KVV gehört. © Pape + Pape

Bis voraussichtlich im Jahr 2029 die 500 Mitarbeiter der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) in den geplanten Neubau einziehen, ist es noch ein weiter Weg. Doch nun wurde eine weitere Hürde genommen. In einem europaweiten Realisierungswettbewerb hatten 17 Architekturbüros ihre Vorstellungen für eine Umgestaltung des Areals eingebracht. Eine mit bundesweiten Vertretern besetzte Jury wählte zwei Büros aus, die nun ihre Entwürfe weiter verbessern dürfen. Anfang 2023 will der KVV-Konzern sich dann für eines der Büros entscheiden.

Kassel: KVV-Bestandsgebäude soll erweitert werden

Unter den Finalisten ist zum einen das Düsseldorfer Büro HPP Architekten. Dessen Entwurf sieht vor, an der Wilhelmshöher Allee eine neue Konzernzentrale für die KVV zu bauen. Das heutige KVV-Bestandsgebäude soll nach dessen Vorstellungen umgestaltet und erweitert werden und für das Gesundheitsamt und dessen 170 Mitarbeiter sowie das Schulungsgebäude des HVSV hergerichtet werden. Zudem soll am Königstor eine neue Kita auf dem Grundstück entstehen. Dafür soll der so genannte Block E der KVV, der rechts neben der heutigen Einfahrt auf das Gelände steht, abgerissen werden.

Im Modell: Pläne von Pape + Pape aus Richtung Wilhelmshöher Allee. Hinten in der Mitte das erweiterte KVV-Hauptgebäude. Links vorne das Gesundheitsamt. Rechts oben eine Idee für das Parkhaus Garde-du-Corps.
Im Modell: Pläne von Pape + Pape aus Richtung Wilhelmshöher Allee. Hinten in der Mitte das erweiterte KVV-Hauptgebäude. Links vorne das Gesundheitsamt. Rechts oben eine Idee für das Parkhaus Garde-du-Corps. © KVV

Der zweite Finalist ist das Kasseler Büro Pape + Pape. Dessen Entwurf sieht eine deutliche Erweiterung des Bestandsgebäudes vor. Der KVV-Firmensitz bliebe am Königstor. Dafür würde an der Wilhelmshöher Allee der Neubau für das Gesundheitsamt gebaut. Das Schulungsgebäude für den HVSV würde anstelle des heutigen Blockes E gebaut. In der Mitte der Gebäude entstünde eine Platzfläche. In der Variante bräuchte die KVV eine mehrjährige Interimsbleibe für die Bauphase am Hauptgebäude.

Kassel: KVV sieht bei Entwürfen noch Nachbesserungsbedarf

Bei beiden Entwürfen besteht aus Sicht des KVV-Konzerns noch Nachbesserungsbedarf. So soll die Einfahrt zur geplanten Tiefgarage von der Wilhelmshöher Allee erfolgen, um das Königstor vom Verkehr zu entlasten. Beide Entwürfe sehen die Zufahrt weiterhin vom Königstor vor. Die Kosten für den KVV-Bau inklusive Tiefgarage liegen lägen beiden Varianten bei ungefähr 85 Millionen Euro. Weitere 35 Millionen Euro sind für die Gebäude für Gesundheitsamt und HVSV vorgesehen, die künftig Mieter der KVV wären.

Während die drei gewerblichen Nutzer auf dem heutigen Areal der KVV Platz fänden, haben die Büros auch weitere Ideen für die benachbarten Grundstücke entwickelt, die dem Land Hessen und Privateigentümern gehören. Dort sollen vor allem Wohnungen entstehen. Dafür wäre aber erst ein Einvernehmen mit den Eigentümern erforderlich.

Zweites Modell: Dieser Entwurf von HPP zeigt vorne die KVV-Zentrale in L-Form und dahinter das ergänze heutige Hauptgebäude, das für Gesundheitsamt und HVSV umgestaltet werden soll. Rechts oben das Parkhaus.
Zweites Modell: Dieser Entwurf von HPP zeigt vorne die KVV-Zentrale in L-Form und dahinter das ergänze heutige Hauptgebäude, das für Gesundheitsamt und HVSV umgestaltet werden soll. Rechts oben das Parkhaus. © KVV

Für die drei gewerblich genutzten Objekte soll Anfang 2023 die vermutlich zweijährige Planungsphase beginnen. Ende 2024 soll der Realisierungsbeschluss fallen, sodass 2025 Baustart wäre. (Bastian Ludwig)

Ausstellung: Alle Wettbewerbsentwürfe sind bis 20. Juli im KVV-Foyer, Königstor, zu sehen.

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