Stadtreiniger Kassel: Kampf gegen Plastik in der Biotonne

Werfen wir Plastiktüten in den Biomüll, kann er wieder bei uns auf dem Teller landen – auf diese fatalen Folgen machen die Stadtreiniger in Kassel in einem Film aufmerksam.
Der Film ist Teil einer Informationskampagne, mit der Plastikmüll im Bioabfall der Kampf angesagt werden soll.
Wenn Plastikmüll in der Biotonne landet, kommt er mit dem Kompost auf die Äcker. Von dort wandert er in die Meere und wird auf dem Weg dorthin immer weiter zerkleinert. Dieses sogenannte Mikro-Plastik wird dann von Fischen und Vögeln gefressen. So gelangen die Mikroplastikteilchen in die Nahrungskette und letztendlich bei uns auf unserem Tisch. „Die Problematik erreicht dann wieder jeden von uns“, so Ordnungs- und Abfalldezernent Dirk Stochla.
Auch sogenannte Bio-Plastiktüten und kompostierbare Plastikbeutel verrotten viel zu langsam, überschreiten dadurch deutlich die Produktionszeiten in modernen Biogas- und Kompostierungsanlagen, und sollen deshalb nicht in die Biotonne geworfen werden. Stattdessen kann man Zeitungspapier oder Papiertüten nutzen.
„Es lohnt sich, Küchenabfälle getrennt zu sammeln“, so Stochla. Aus Bioabfall könne hochwertiger Kompost für Landwirte und Gartenfreunde entstehen. Dieser wiederum liefere wichtige Nährstoffe für Böden, auf denen dann wieder Gemüse, Obst und Blumen wachsen könnten, so Stochla.
Nicht nur das Plastik sei ein Problem, auch landet immer noch zu viel Restmüll wie Windeln in der Biotonne, sagt Birgit Knebel, Pressesprecherin der Stadtreiniger. „Mitunter sogar Flaschen.“
Dirk Lange, Betriebsleiter der Stadtreiniger Kassel, meint, dass Störstoffe auch aus Unwissenheit der Nutzer im Biomüll landen. Daher wolle man mit der Kampagne ins Bewusstsein rufen, dass man aus Bioabfällen noch Sinnvolles machen kann wie Biogas und Kompost.

Das darf in die Biotonne – So vermeidet man üble Gerüche und Ungeziefer
Viele Nutzer haben gerade in der warmen Jahreszeit Probleme mit der Biotonne, wegen der durch die Hitze beschleunigten Gärungs- und Fäulnisprozesse des Bioabfalls. Die Stadtreiniger sagem, was in die Biotonne darf und geben Tipps, wie man üble Gerüche oder Ungeziefer vermeidet:
Das darf in die Biotonne: Gemüse- und Obstschalen, Fleisch-, Wurst- und Fischreste, Fischgräten, Tierknochen, Käsereste, Teebeutel und Kaffeefilter, Eierschalen, altes Brot, Brötchen, Gebäck, Küchenkrepp und Servietten, Reste von Joghurt und Quark, verdorbene Lebensmittel aus dem Kühlschrank wie verfaultes Gemüse und Obst oder verschimmelte Milchprodukte, wobei hier wichtig ist: ohne Kunststoffverpackung.
Dieses Video ist ein Inhalt der Videoplattform Glomex und wurde nicht von der HNA erstellt.
- Die Biotonne sollte, wenn möglich, einen schattigen Standplatz haben. Am Abfuhrtag muss die Biotonne allerdings im 15 Meter Ladebereich stehen.
- Die Biotonne sollte, wenn möglich, einen schattigen Standplatz haben. Am Abfuhrtag muss die Biotonne allerdings im 15 Meter Ladebereich stehen.
- Wichtig ist die Reduzierung von Feuchtigkeit. Das erreicht man, indem man Küchenabfälle in Zeitungspapier einwickelt.
- Um in der Biotonne den Flüssigkeitsanteil gering zu halten, hilft es, den Boden der Tonne mit geknülltem Zeitungspapier oder Strauchschnitt auszulegen. Darüber hinaus können geringe Mengen Gesteinsmehl oder Gartenkalk zwischen den Bioabfall gestreut werden (im Gartenhandel erhältlich): Das bindet die Flüssigkeit und verringert Gerüche.
- Organische Abfälle in der Tonne niemals verdichten, da sonst Feuchtigkeit austritt und sich die Luft verringert.
- Empfehlenswert ist es, den Eimer, in dem der Biomüll gesammelt wird, täglich zu leeren, spätestens jedoch alle zwei Tage. Damit Insekten keinen Zugang haben, sollte der Eimer geschlossen gehalten werden.
- Grasschnitt vor dem Einfüllen in die Biotonne in der Sonne welken lassen, das reduziert Feuchtigkeit, Gerüche und spart außerdem Platz.
Infos bei der Abfallberatung unter Tel. 50030 oder unter stadtreiniger.de