Städtische Werke gehen gegen Stromdiebe vor
Kassel. Die Städtischen Werke wollen verstärkt gegen Stromdiebstahl vorgehen. Nach Angaben von Ingo Pijanka, Sprecher des Energieversorgers, wurden im vergangenen Jahr 200 Zähler im Stadtgebiet von Verbrauchern illegal entsperrt, um an Strom zu kommen.
Da würden Sicherungen aufgebrochen und Plomben entfernt, was den Straftatbestand der Urkundenfälschung erfülle. Zudem stelle das illegale Vorgehen der Laien eine Gefahr für Leib und Leben dar, sagt Pijanka. Sie brächten nicht nur sich, sondern auch Nachbarn durch ihre Manipulationen am Zähler in Lebensgefahr. „Das ist kein Kavaliersdelikt, wie viele meinen. Wir bringen jeden Fall zur Anzeige.“
Die Zahlungsmoral von Kunden der Städtischen Werke scheint auch nicht besonders hoch zu sein. Auf 100.000 Privatkunden seien im vergangenen Jahr 100.000 Mahnungen gekommen. Viele Kunden zahlten natürlich immer pünktlich, andere bekämen gleich mehrere Mahnungen pro Jahr.
In 12.000 Fällen sei nicht auf die Mahnung reagiert worden, so dass eine Sperrankündigung (die so genannte zweite Mahnung) von den Städtischen Werken verschickt wurde. 2150 Verbraucher hätten auch diese Rechnung ignoriert, so dass ihnen der Strom tatsächlich abgestellt worden sei. Davon hätten 1850 Kunden anschließend die Rechnung beglichen, so dass die Zähler vom Versorger wieder entsperrt werden konnten.
Die übrigen 300 Zähler seien weiterhin gesperrt. Laut Pijanka würden die Sperrungen allerdings regelmäßig von Mitarbeitern überprüft, was dazu geführt habe, dass in 200 Fällen Stromdiebstahl festgestellt worden sei. Hinzu kämen Fälle, wo der Strom beim Nachbarn einfach angezapft werde.
Die Städtischen Werke hätten durch die offenen Rechnungen Außenstände im Millionenbereich.