Braucht es im Park Schönfeld drei Brücken in unmittelbarer Nähe?

Die laufende Sanierung von zwei Brücken im Park Schönfeld sorgt nicht nur für viel Matsch auf den Wegen, sondern auch für Kopfschütteln bei so manchem Passanten. Das steckt dahinter.
Kassel - Neulich waren zwei Fußgänger am Bauzaun zu beobachten, die sich fragten, warum die Stadt überhaupt zwei unmittelbar benachbarte Brücken über den Schönfelder Bach für 823.000 Euro erneuert.
Hätte nicht eine neue Brücke in dem Bereich gereicht, zumal noch mal 100 Meter weiter eine weitere intakte Brücke steht? Wir haben das Alltagsgespräch zum Anlass genommen, im Rathaus nachzufragen.
Die Stadt begründet den Neubau der beiden Brücken mit dem Denkmalschutz, unter dem die fast 250 Jahre alte Parkanlage stehe. „Daher hat die Stadt dafür Sorge zu tragen, dass die Anlage und ihre Elemente nicht verfallen und auch für kommende Generationen erlebbar bleiben“, so die Rathaussprecherin weiter.
Beide Brücken, die zwischen 50 und 65 Jahre alt waren, hätten sich in einem schlechten Zustand befunden. „Eine Sanierung war unumgänglich“, so die Sprecherin. Eine der beiden Brücken war bislang als Bogenbrücke ausgeführt. Der Ersatzbau soll dieser Form gestalterisch entsprechen. Die zweite Brücke bestand bislang lediglich aus einer Stahlbetonplatte auf zwei Balken. Diese soll durch ein Rahmenbauwerk ersetzt werden. Beide Brücken müssen aufgrund des instabilen Untergrundes auf 32 kleinen Pfählen gegründet werden, die etwa zehn Meter ins Erdreich reichen.
Auf ihrer Internetseite verweist die Stadt zudem auf die „wichtigen Wegeverbindungen“, die einen Erhalt beider Brücken erforderlich machten. Zudem müssten die Bauwerke durch die Fahrzeuge des Umwelt- und Gartenamtes befahrbar bleiben.
Die seit Herbst 2022 laufenden Bauarbeiten sollen bis Ende April/ Anfang Mai abgeschlossen sein. Verzögerungen im Bauablauf habe es bislang nicht gegeben, heißt es aus dem Rathaus.
Mit „nennenswerten“ Baukostensteigerungen sei nicht zu rechnen. 90 Prozent der Baukosten trägt der Bund aus einem Städtebauförderprogramm, den Rest zahlt die Stadt Kassel. (Bastian Ludwig)