Tag der Erde in Kassel: Umweltfest wird am 23. April am Auedamm gefeiert

Nach drei Jahren mit Einschränkungen 2023 wieder ein Tag der Erde in gewohnter Form
Kassel – Der Tag der Erde soll 2023 in Kassel wieder in seiner aus den Zeiten vor Corona gewohnten Form und Größe stattfinden. Der Neuanfang des Umweltfestes nach drei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen ist für Sonntag, 23. April, von 11 bis 18 Uhr in der Südstadt entlang des Auedamms und an der Orangerie geplant. Das haben am Montag die Organisatoren um Matthias Schäpers, dem neuen Leiter des Umwelthauses und damit Nachfolger des langjährigen Festorganisators Hubert Grundler, angekündigt.
Der Standort
Bewusst habe man den Auedamm ausgewählt, weil der Standort aus Sicherheitsgründen relativ einfach sei, erklärte Schäpers. Durch die immer höheren Anforderungen an eine solche Großveranstaltung seien die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen enorm gestiegen. Am Auedamm reiche es aus, die Zufahrten von beiden Seiten zu sperren (siehe Grafik). Anders als etwa im Jahr 2019 auf der Ludwig-Mond-Straße müssten nicht noch viele Nebenstraßen gesperrt und gesichert werden. Der Bereich Orangerie/Auedamm habe sich bereits bei anderen Veranstaltungen bewährt und sei daher für den Neuanfang des Umweltfestes ideal, meinte Schäpers.
Der Anlass
Der Tag der Erde wird in Kassel seit 1990 gefeiert und zählte schon mehr als 20 000 Besucher. Anlass für die bundesweit größte Veranstaltung in Kassel gibt der jährliche internationale Tag der Erde am 22. April. Nachdem das Umweltfest in Kassel in den vergangenen drei Jahren online und dezentral begangen worden war, soll es nun wieder als zentrales und vielfältiges Umwelt- und Kulturfest gefeiert werden.
Organisiert wird es in der Trägerschaft des Vereins Umwelthaus Kassel und der Projektschmiede Keller & Gruber in Kooperation mit Valerie Kobold und mit Unterstützung der Stadt.
Das Konzept
Die Organisatoren hoffen wieder auf mehr als 200 teilnehmende Initiativen und Institutionen, die den Tag der Erde dazu nutzen wollen, um die Besucher auf sich, auf ihre Produkte sowie auf ökologische, soziale, politische und kulturelle Themen aufmerksam zu machen. Anmeldungen werden per E-Mail an info@tag-der-erde.net angenommen. Gesucht würden noch gastronomische Angebote, betonte Martina Keller. Nach dem Konzept des Umweltfestes gilt dabei: Der Tag der Erde ist in Kassel ein vegetarisch-veganes Fest. Fleisch- und Fischgerichte sind tabu.
Die Neuerungen
Matthias Schäpers, Martina Keller und Valerie Kobold kündigen für den Tag der Erde 2023 kleinere Änderungen an. So wird diesmal erstmals der Umweltschutzpreis der Stadt bei dem Fest verliehen. Um die Qualität des Festes und die Bedeutung der Nachhaltigkeit zu stärken, gebe es diesmal für interessierte Aussteller auf tag-der-erde.net transparente Auswahlkriterien. Das Werteverständnis orientiere sich dabei an den 17 Zielen einer Nachhaltigen Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. Als Orientierung habe man als Veranstalter Rahmenbedingungen formuliert. Bei der Auswahl der Teilnehmer solle unter anderem auf Materialien und Inhaltsstoffe, auf Verpackung, Versand und Logistik sowie auf die Lieferkette geachtet werden.
Beim Warenangebot soll auch die Herkunft und Erzeugung eine Rolle spielen. Gesucht werde noch nach einer Mehrwegsystem-Lösung, um etwa To-go-Becher und Plastikabfälle auf alle Fälle zu vermeiden.
Die Finanzierung
Beim Tag der Erde in Kassel wird auch 2023 kein Eintritt verlangt. Die Organisatoren bitten aber wiederum um Spenden und hoffen auf weitere Sponsoren. Nach einem Beschluss der Stadtverordneten wird das Umweltfest von der Stadt Kassel mit einem Betrag von bis zu 30 000 Euro unterstützt.
In den Jahren der Corona-Pandemie sei es nicht möglich gewesen, sich einen finanziellen Puffer anzulegen, da das Geld der Stadt nur in Höhe des nachweislichen Aufwandes gezahlt werde und sich das Fest bei einer Ausrichtung ansonsten über die Standgebühren finanziere, erklärte Schäpers. Zudem sei ohne die freiwilligen Helfer der Tag der Erde in Kassel gar nicht möglich, betonte Schäpers: „Das Umweltfest ist auch ein großes Ehrenamtsfest.“
(Andreas Hermann)
