Tag der Erde soll auf der Ludwig-Mond-Straße in Kassel stattfinden: 30.000 Euro fehlen

Kassel. Bei der Finanzierung des Kasseler Tags der Erde, der am 28. April 2019 auf der Ludwig-Mond-Straße stattfinden soll, gibt es Probleme.
Bis zu 30.000 Euro müssten noch finanziert werden, um das Fest, das jährlich rund 15 000 Besucher anlockt, veranstalten zu können, erklärte Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne).
Der Tag der Erde in Kassel gilt als bundesweit größtes Umweltfest. Es soll auch im kommenden Jahr wieder vom Verein Umwelthaus mit Unterstützung der Stadt ausgerichtet werden. Als Gründe für die Finanzlücke führte Nolda die gestiegenen Sicherheitskosten für öffentliche Großveranstaltungen dieser Art (rund 5000 Euro) sowie eine personelle Änderung in der Stadtverwaltung an. Die Mitarbeiterin des Umwelt- und Gartenamtes, die den Tag der Erde über viele Jahre koordiniert habe, sei in Ruhestand gegangen. Ihre halbe Stelle für die Umweltberatung werde nicht wieder besetzt, berichtete Nolda am Dienstagabend im Umweltausschuss.
Das Umwelthaus habe sich bereit erklärt, die volle Verantwortung für das Fest zu übernehmen. Doch verbleibe trotz des ehrenamtlichen Engagements der Mitglieder ein Betrag von bis zu 30 000 Euro, der kurzfristig zur Organisation der Veranstaltung dem Verein zugesichert werden müsse, so Nolda. Entsprechende Anträge zum Haushalt 2019 liegen bislang aber nicht vor.
Der Tag der Erde, das bundesweit größte Umweltfest, ist eine Erfolgsgeschichte – und kommt in Kassel dennoch nicht aus den Diskussionen heraus. Nach dem Bratwurst-Streit 2017 sowie der Anfang 2018 geäußerten CDU-Kritik an der angeblichen Kommerzialisierung und der unangemessenen Unterstützung durch die Stadt gibt es nun ein Finanzproblem.
Die Finanzlücke
Um den Tag der Erde – wie geplant – am 28. April 2019 auf der Ludwig-Mond-Straße auf die Beine zu stellen, fehlt dem Umwelthaus als Veranstalter noch ein Betrag von bis zu 30 000 Euro. Weil der Verein bald mit der Organisation des Fests beginnen müsse, sei es dringlich, diese Finanzlücke zu schließen, meinte Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne) im Umweltausschuss.
Die Ursachen
Nach seinen Angaben soll der Tag der Erde 2019 eine Veranstaltung für die Stadtteile Wehlheiden und Südstadt werden. Wie bisher soll das Umwelthaus der Veranstalter und die Stadt der organisatorische und logistische Unterstützer sein. Als Ursachen für die finanzielle Schieflage nannte Nolda die hohen Kosten im Sicherheitsbereich (5000 Euro) und eine personelle Änderung im Umwelt- und Gartenamt. Die Umweltberaterin Dr. Hanna Bielefeld-Hart, die über Jahre den Tag der Erde koordinierte, ist im Ruhestand, ihre halbe Stelle wurde nicht nachbesetzt. Nolda: „Deshalb können wir das personell nicht mehr abbilden.“
Der Appell
Das Umwelthaus wolle nun die Verantwortung übernehmen und habe eine Lösung aufgezeigt, so Nolda weiter. Dabei sei aber deutlich geworden, dass pro Jahr bis zu 30 000 Euro nötig seien, um das Fest zu retten und den Fortbestand der Veranstaltung zu gewährleisten. Die Absicherung für den Verein stehe vonseiten der Stadt noch aus. Möglich sei auch eine Zwischenfinanzierung. Deshalb freue er sich über einen „politischen Wink“ der Fraktionen, die das Umweltfest unterstützen wollten, appellierte Nolda an die Fraktionen.
Die Perspektive
Schnell könnte das Geld von der Stadt zur Verfügung gestellt werden, wenn es zu den anstehenden Beratungen über den Haushalt 2019 beantragt und beschlossen würde. Dazu gab es am Dienstagabend aber noch keine Initiative. Harry Völler (SPD) betonte, man unterstütze den Tag der Erde und müsse bald eine Lösung finden, damit der Verein Sicherheit habe. Volker Berkhout (FDP, Freie Wähler und Piraten) war erstaunt, dass es dazu noch keine klare Entscheidung von SPD und rot-grüner Koalition gebe. Vom Magistrat offenbar auch nicht.