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Weltweit größte Taubenmesse in Kassel: Spitzenflieger bringen Millionen

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Von: Thomas Siemon

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Eine der wenigen Frauen auf der Messe: Martina Bau aus Steinau. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen.
Eine der wenigen Frauen auf der Messe: Martina Bau aus Steinau. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen. © Schachtschneider

Taubenzüchter aus Europa und China trafen sich in den Kasseler Messehallen zum größten Taubenmarkt der Welt.

In den Kasseler Messehallen ging es am Wochenende zu – das Wortspiel muss jetzt sein – wie in einem Taubenschlag. Züchter aus ganz Europa und auch aus China kamen zur weltweit größten Taubenmesse nach Kassel. Mittendrin Andreas Drapa (53) aus Pforzheim, der wahrscheinlich erfolgreichste Taubenzüchter von allen. Seine Tiere sind schon Weltmeister geworden, haben bei der Tauben-Olympiade gewonnen und natürlich auch bei zig deutschen Meisterschaften.

Noch sei die Taubenzucht weitgehend in europäischer und da insbesondere in deutscher Hand, sagt er. Aber die Szene sei in Bewegung gekommen. „Es ist Wahnsinn, was in China seit einigen Jahren passiert“, sagt Andreas Drapa. Und dann berichtet er von Wettflügen, bei denen Tauben aus seiner Zucht schon bis zu umgerechnet 200.000 Euro gewonnen hätten. Das sei aber nur ein Bruchteil davon, was in China im Taubensport umgesetzt werde. „Die Chinesen wetten, was das Zeug hält“, sagt er. Bei großen Veranstaltungen würden locker zwei Millionen Euro gesetzt. Dagegen seien Pferderennen gar nichts.

Wert eines Kleinwagens: Johannes Jakobs mit seiner Taube, die 10.000 Euro kostet. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen.
Wert eines Kleinwagens: Johannes Jakobs mit seiner Taube, die 10.000 Euro kostet. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen. © Schachtschneider

Kein Wunder also, dass bei der Kasseler Messe erstmals auch ein größerer Stand aus China vertreten war. Nicht weit von der Hauptstadt Peking entfernt findet in der Millionenstadt Langfang ebenfalls eine große Taubenmesse statt. Sie ist mittlerweile nach Kassel die zweitgrößte Messe der Welt. Besuchertendenz: steigend. Von Preisgeldern wie in China können die heimischen Züchter nur träumen. Drapa ist bislang der einzige Deutsche, der in dem exklusiven chinesischen Pioneers Club, der die teuersten Wettbewerbe veranstaltet, Mitglied werden durfte.

Spitzentauben sind 20.000 Euro wert 

In Kassel bekommt man die Spitzentauben, die auch für die Chinesen interessant sind, zumindest auch mal zu sehen. 20.000 Euro sind die Leistungssportler wert. Gehandelt werden aber auch Tauben in deutlich niedrigeren Preisklassen deutlich unter 1000 Euro. „Das ist ja in erster Linie für viele ein schönes Hobby, für das man keine Reichtümer investieren muss“, sagt Johannes Jakobs aus Düren, der auf der Messe auch Zubehör verkauft.

Eine der wenigen Frauen auf der Messe: Martina Bau aus Steinau. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen.
Eine der wenigen Frauen auf der Messe: Martina Bau aus Steinau. Klicken Sie rechts oben auf das Kreuz, um das gesamte Foto zu sehen. © Schachtschneider

Für ein Hobby, bei dem die Männer größtenteils unter sich bleiben. Frauen sind auf dieser Messe ganz deutlich in der Minderheit und zahlen auch keinen Eintritt. Deshalb gibt es auch keine wirklich genauen Besucherzahlen. Etwa 20.000 dürften es gewesen sein, darunter viele aus Ungarn, Polen, Belgien, den Niederlanden und natürlich aus ganz Deutschland. Und ein paar aus China, die sehr genau hingesehen haben. Es könnte sich lohnen.

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