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Nur noch Tempo 30 auf Ihringshäuser Straße: Autofahrer übt Kritik

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Von: Bastian Ludwig

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Hier gilt seit Ende Mai 2021 auf einem kurzen Abschnitt Tempo 30: die Ihringshäuser Straße auf Höhe der Haltestelle Arnimstraße.
Hier gilt seit Ende Mai 2021 auf einem kurzen Abschnitt Tempo 30: die Ihringshäuser Straße auf Höhe der Haltestelle Arnimstraße. © Bastian Ludwig

Ein neuer Tempo-30-Abschnitt auf der Ihringshäuser Straße in Kassel sorgt für Unmut. Ein Autofahrer hat kein Verständnis für die Geschwindigkeitsbeschränkung.

Fasanenhof – Für Michael Siebert aus Vellmar wird eine Autofahrt nach Kassel richtig teuer. Anfang Februar war er abends auf der Ihringshäuser Straße – seiner Stammstrecke – in Richtung Innenstadt unterwegs. Plötzlich blitzte es in Höhe des Kreuzungsbereichs Am Felsenkeller / Arnimstraße. Siebert wunderte sich, denn er war vielleicht zwei, drei km/h schneller als 50, wie er sagt. Doch dann stellte er fest, dass die Stadt dort auf einer Strecke von etwa 100 Metern Tempo 30 ausgeschildert hatte. „Warum?“, fragte sich der Autofahrer.

Die Geschwindigkeitsbeschränkung, die der Vellmarer übersehen hatte, gilt bereits seit Ende Mai 2021. Nach Auskunft der Stadt handelt es sich bei der Kreuzung um einen Unfallschwerpunkt, worauf auch das Zusatzschild „Frontalunfall“ hindeutet. Siebert war schleierhaft, woher diese Gefahr rührt.

Stadt Kassel will Unfallrisiko minimieren: Tempo 30 auf Ihringshäuser Straße

Auf HNA-Anfrage teilte die Verkehrsbehörde mit, dass es dort regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen stadteinwärts auf der Ihringshäuser Straße fahrenden Fahrzeugen und Fahrzeugen komme, die auf der Ihringshäuser Straße von Süden kommend nach links in die Arnimstraße abbiegen wollen. Dies liege auch daran, dass sich dort eine Haltestelle befinde und haltende Bahnen die Sicht der Fahrer behinderten.

Um das Unfallrisiko zu minimieren, seien mehrere Varianten geprüft worden, so ein Stadtsprecher. Dazu zählten eine separate Linksabbiegerspur in die Arnimstraße mit eigener Ampelphase und ein Verbot des Linksabbiegens. Ersteres hätte den Verkehrsfluss behindert, Zweiteres die Erreichbarkeit des Quartiers erschwert. So habe man sich für das Tempo-Limit entschieden, beobachte die Situation aber weiter.

Ist verärgert über das Tempolimit: Michael Siebert
Ist verärgert über das Tempolimit: Michael Siebert © Bastian Ludwig

Autofahrer aus dem Kreis Kassel äußert seinen Unmut über Geschwindigkeitsbegrenzung

Siebert kann die Hintergründe für die Entscheidung zwar nachvollziehen, Verständnis hat er dafür aber nicht. Aus seiner Sicht gebe es deutlich gravierendere Gefahrenpunkte in Kassel, die ein Handeln der Stadt erforderten. Als Beispiel nennt er die Frankfurter Straße, wo für den stadtauswärtigen Verkehr ein Linksabbiegen in Richtung Menzelstraße weitaus gefährlicher sei. „Und dort gibt es keine Tempo-30-Beschränkung“, so der Vellmarer.

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Siebert ist sich bewusst, dass er selbst dafür verantwortlich ist, dass er geblitzt wurde. „Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Stadt im Vorfeld auf solche Veränderungen auf Hauptverkehrsstraßen hinweist.“ Solche Tempolimits in kurzen Abschnitten gingen im Schilderwald leicht unter.

„Ich bin kein Raser und habe Verständnis für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer“, so der passionierte Radfahrer. In dem konkreten Fall hält er die Schlussfolgerung der Stadt aber für überzogen. Sollte er innerorts mindestens 21 km/h zu schnell gewesen sein, droht ihm ein Bußgeld von 100 bis 150 Euro und ein Punkt in Flensburg. (Bastian Ludwig)

Auch auf der Kohlenstraße in Kassel gibt es seit Anfang Januar ein neues Tempolimit. Das sorgt bei vielen Autofahrern für Verärgerung.

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