Sieben Tipps eines Hobbyfotografen: So gelingt ein gutes Frühlingsmotiv

Der nordhessische Fotograf Thomas Falk gibt sieben Tipps zur Bildgestaltung für ein schönes Foto – teils sind sei auch für Smartphone-Fotos geeignet.
Kassel – Wenn der Frühling kommt und die Natur explodiert, zücken viele Menschen ihre Kameras und Smartphones, um das Schauspiel in der Natur festzuhalten. Der ambitionierte Hobbyfotograf Thomas Falk (66) aus Kaufungen, der in der Fotogruppe Kassel (fotogruppe-kassel.de) aktiv ist, gibt an dieser Stelle sieben leicht umzusetzende Tipps, für eine gelungene Motivgestaltung.
Rahmen im Kopf
Erste Regel: Der Bildausschnitt sollte nicht beliebig gewählt sein. „Stellen Sie sich beim Fotografieren einen Bilderrahmen im Kopf vor, so als würden Sie ein Gemälde im Museum betrachten“, rät Falk. Welcher Ausschnitt soll dargestellt werden? Was soll weggelassen werden? So könne es Spannung erzeugen, nur einen bestimmten Ausschnitt eines Gebäudes zu zeigen oder bewusst das Gebäude in der Umgebung wirken zu lassen.

Natürliche Rahmen
Statt des gedachten Rahmens im Kopf können auch natürliche Rahmen genutzt werden. Dafür könnten beispielsweise Baumlöcher oder Äste genutzt werden, so Falk. Aber auch Blicke durch Mauern oder Fenster böten sich an. So lasse sich der Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv konzentrieren.

Vorder-/ Hintergrund
„Durch die Einbeziehung eines Objektes im Vordergrund erhöhen Sie den Tiefeneindruck des Bildes“, sagt Falk. Zudem könne der Blick zum eigentlichen Motiv im Hintergrund hingeführt werden. Dies mache ein Foto interessanter.

Brennweite
Die eingestellte Brennweite spielt bei der Bildkomposition eine große Rolle. „Testen Sie unterschiedliche Brennweiten, je nach den technischen Möglichkeiten Ihrer Kamera: Zoom-Objektiv, Wechselobjektive und so weiter.“ Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Bildausschnitt. Eine kurze Brennweite (15-20 Millimeter) ist etwa bei Landschaftspanoramen sinnvoll. Brennweiten von 200 Millimetern und mehr gehören zum Telebereich. Sie sind gut für Sport- und Tierfotos nutzbar.


Führungslinien
„Suchen Sie sich in der Landschaft Führungslinien. Diese lenken das Auge des Betrachters vom Vordergrund hin zum Motiv“, sagt Falk. Als Führungslinien könnten beispielsweise Wege, Stege, ein Seeufer und vieles mehr dienen. Besonders geschwungene Linien machten ein Bild interessant.

Drittel-Regel
Die Drittel-Regel ist ein wesentliches Element von Bildkompositionen – nicht nur bei Fotos. Für die Drittel-Regel wird das Bild gedanklich in neun gleich große Rechtecke (3 mal 3) aufgeteilt. Das Hauptmotiv sollte im linken oder rechten Drittel des Bildes zu sehen sein, während die restlichen Zweidrittel frei bleiben. „Sprich, das Motiv sollte an den Schnittpunkten oder entlang der gedachten Linien positioniert werden“, so Falk. Dies erzeuge mehr Spannung, als ein Objekt in der Mitte des Bildes zu platzieren. Bei manchen Kameras lasse sich das Raster auch einblenden.

Makroaufnahmen
Wer im Frühling Blüten und Insekten fotografieren will, für den bietet sich ein Makroobjektiv beziehungsweise die Makroeinstellung an. Eine solche gibt es auch an vielen Smartphones. „Mein Tipp ist es, Blüten oder Insekten im Gegenlicht zu fotografieren“, sagt Falk. Wer kein Makroobjektiv habe, der könne auch ein Teleobjektiv nutzen und müsse dafür nur eben entsprechend weiter vom Objekt zurücktreten.

Und sonst noch
Wer beim Fotografieren eines Motives zeitlich flexibel ist, sollte die Mittagszeit eher meiden, sagt Falk. Besser sei es, die Zeit nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang für Fotoausflüge zu nutzen. „Durch den tieferen Sonnenstand wirken die Motive plastischer.“