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Wolfsanger: Wirtshaus Löbel feiert 25-jähriges Bestehen

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Billard steht nach wie vor im Mittelpunkt: Aus dem ursprünglichen Vereinslokal des vielfachen Turniergewinners und Billardlehrers Michael Löbel (vorn) ist im Lauf der Jahre ein Wirtshaus für Stadtteilbewohner aller Altersgruppen geworden. Foto:  Schwarz
Billard steht nach wie vor im Mittelpunkt: Aus dem ursprünglichen Vereinslokal des vielfachen Turniergewinners und Billardlehrers Michael Löbel (vorn) ist im Lauf der Jahre ein Wirtshaus für Stadtteilbewohner aller Altersgruppen geworden. Foto:  Schwarz

Wolfsanger. Zur Eröffnung 1988 schwang der belgische Billard-Nationalheld Raymond Ceulemansden Queue, drei Jahre später kam der damalige SPD-Chef Engholm während eines Kassel-Aufenthalts zum Billardspielen: Das Wirtshaus Löbel wurde am Mittwoch vor 25 Jahren von Michael und Juliane Löbel übernommen.

Gefeiert wird das Jubiläum mit einer öffentlichen Livemusik-Party bei freiem Eintritt am Samstag, 2. Februar, ab 19 Uhr mit Rock, Pop und Blues von Ray Binder & Friends. „Das ist praktisch unsere Hausband“, sagt Inhaber Michael Löbel.

Als er damals das traditionsreiche frühere Gasthaus Teuteberg an der Wolfsangerstraße 140 erwarb und unter der Bezeichnung „Bille et boule“ wiedereröffnete, fremdelten die Stadtteilbewohner zunächst mit dem uneindeutigen Namen. Der neue Wirt, schon damals Vorsitzender des Kasseler Billardclubs und etliche Male Landesmeister in der Disziplin Carambolage, war über seine Leidenschaft für den Sport am grünen Tisch zu Studentenzeiten „in die Gastronomie hineingewachsen“, wie er sagt.

In den 70er- und 80er-Jahren erlebte das Billardspiel einen Boom. „Damals war das eine richtige Goldgrube“, sagt Löbel. Zunächst am Altmarkt, später im Hansahaus trafen sich die Anhänger und setzten die Tradition des 1924 gegründeten Billardclubs fort. Von der Popularität schon zu Vorkriegszeiten zeugen historische Aufnahmen von Kasseler Billardsalons zwischen den Trophäen und Billardprominenz-Fotos in den Gasträumen in Wolfsanger.

Anfangs wurden die Spielmöglichkeiten dort vornehmlich von Vereinsleuten genutzt – die Billardverrückten kamen bis aus Göttingen oder Marburg. Heute treffen sich an vier Pool- und zwei Carambolagebillardtischen zum allergrößten Teil Freizeitspieler zu einer Partie, sagt Löbel, der auch Kurse in seinem Wirtshaus sowie an der Uni Kassel gibt.

Der großen Biergarten des Teuteberg’schen Wirtshauses war seinerzeit einer der ersten in Kassel gewesen – „den kannte jeder“, sagt Michael Löbel. Durch die Möglichkeiten auf dem Gelände kam nach der Übernahme 1988 auch das französische Freiluftspiel zu Ehren, das den Begriff „Boule“ im ursprünglichen Namen beisteuerte. „Wir hatten hier die erste beleuchtete Boule-Bahn“, sagt Löbel – zu einer Zeit, als sich noch niemand wie heute üblich vor der Orangerie zum Boulespielen traf.

Bei gutem Wetter klackern vor dem Wirtshaus nach wie vor die Kugeln. Radler und Motorradgruppen machen einen Abstecher zum Biergarten, die Senioren von den Heimatfreunden kommen heute ebenso wie junge Leute, die Dart spielen wollen – oder natürlich Billard.

Das Traditionslokal, das 1997 durch einen verglasten Anbau erweitert wurde, ist zum Treffpunkt für alle Generationen aus dem Stadtteil geworden. Dem hat die Umbenennung in „Wirtshaus Löbel“ vor sechs Jahren Rechnung getragen.

Von Axel Schwarz

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