Glück und Wurftechnik: Traditionelles irisches Spiel sorgt für Begeisterung bei den Gästen des Irish Pub

Ein traditionelles irisches Wurfspiel haben die Besucher des Irish Pub am Freitagabend ausprobiert. Sogar einen Preis gab es zum Schluss.
Kassel – Den ganzen Abend über stand der Ire Paddy Byrne beim großen Ringspiel-Event im Kasseler Irish Pub „The Shamrock“ amüsiert vor einem schildförmigen Holzbrett mit 13 Haken und sechs Ringen – dem von ihm handgefertigten Ringbrett. „Wollt ihr mal werfen? Ist ganz einfach“, lud er einige der Pub-Besucher im Gebäude der Alten Hauptpost zum Mitmachen ein und erklärte kurzerhand die Regeln des traditionellen irischen Ringspiels.
Gemeinsam mit Thomas Traber vom Irish Pub in Limburg stellt er das Wurfspiel deutschlandweit in 30 Städten vor. Am Freitag machten die beiden Station in Kassel. Teil des Programms war auch die Verkostung eines irischen Whiskeys.

„Das Game of Rings ist ein sehr altes Spiel, alle Iren kennen es“, erklärt Byrne, der sich leidenschaftlich für Holzarbeit interessiert und neben den Ringbrettern auch Schilder zum Dekorieren der Pubs anfertigt. In Deutschland sei das Ringspiel noch vollkommen unbekannt – und das obwohl es der Vorgänger des beliebten Kneipensports Darts ist.
Denn auch beim Game of Rings geht es darum, durch präzises Werfen die höchste Punktzahl zu erreichen – anstelle von Pfeilen eben mit Gummiringen. Erfolgreich ist ein Wurf, wenn der Ring an einem der 13 Haken hängenbleibt. Diese sind mit Zahlen von 1 bis 13 gekennzeichnet. Wie bei Darts befinden sich die höchsten in der Mitte. „Es ist ein bisschen schwieriger als Darts, aber die Leute lieben es“, sagt Traber. „Sie sind den ganzen Abend am Spielen“.
Traditionelles Ringspiel im Irish Pub: Besucher sind begeistert
Während es zu Beginn noch etwas ruhig um das Ringbrett ist, versuchen sich bald schon die ersten Neugierigen im Werfen. Die sich bildende Schlange eifert gespannt mit. Jeder erfolgreiche Wurf wird mit Klatschen und Jubel belohnt, fällt ein Ring daneben, ärgert sich die Menge mit. Es ist nicht nur die Unkompliziertheit des Spiels, sondern auch Byrnes passionierte und offene Art, die die Anwesenden zum Ausprobieren anregt.
Selbst jene, die seine Einladung zunächst dankend ablehnen, kann der Ire runter vom Barhocker und hin zum Brett bewegen. Es dauert nicht lange, bis sich eine Handvoll Leute zur Teilnahme am Turnier meldet. Besonders gut schlägt sich Lisa Freiwald. Ein Ring nach dem anderen bleibt an den Haken hängen – und das, obwohl sie das Spiel zum ersten Mal spielt.

Mit 25 Punkten entscheidet sie den Wettkampf für sich und strahlt, als sie den Preis, ein eigenes Ringspiel-Set mit Byrnes Signatur, überreicht bekommt. Den Sieg feiert sie gemeinsam mit ihren Nachbarn, mit denen sie den Abend im Pub verbringt. „Das wird das neue Nachbarschaftsspiel“, verkündet Freiwald. Besonders stolz ist sie darauf, Brendan Kennedy beim Game of Rings übertrumpft zu haben. „Es ist schon schön, gegen den Betreiber des Kasseler Irish Pub zu gewinnen“, sagt sie.
Nicht nur die Siegerin nimmt ein Andenken an den Abend mit nach Hause, auch das Shamrock Irish Pub erhält von Byrne ein eigenes Spielbrett und ist nun um eine Erinnerung an die Kultur der grünen Insel reicher. (Adriana Strehl)