Uhr umstellen, wählen, shoppen: Das war der Sonntag in Kassel

Trotz des kühlen Wetters strömten rund 100.000 Besucher am verkaufsoffenen Sonntag in die Kasseler Innenstadt.
Die Uhren daheim hat er schon vor dem Frühstück umgestellt. „Bei den meisten geht das ja sowieso automatisch“, sagt Sven Kaiser. Zum Einkaufsbummel mit der Familie am Sonntag bei der Casseler Freyheit hatte er mehr Zeit als andere. „Mit der Hessenwahl haben wir nichts zu tun, wir kommen aus Staufenberg in Niedersachsen“, sagt er.
Auch das ist ein Beleg dafür, dass das Paket aus Einkaufen und Unterhaltung deutlich über Kassels Stadtgrenzen hinaus das Publikum anzieht. „Die Straßenbahnen sind brechend voll, die Parkplätze werden es auch“, sagt Andrea Behrens vom Organisator Kassel Marketing etwa eine Stunde nach Beginn des Programms. Bis zum späteren Nachmittag sollte es trotz des schmuddelig kühlen Wetters noch richtig voll auf der Königsstraße und vor allem auch in den Geschäften werden.
Geschäftsleute sind mit Resonanz zufrieden
Die Geschäftsleute waren jedenfalls mit der Resonanz wieder einmal mehr als zufrieden. Es gehe ja nicht zuletzt darum, für die Angebote in der Kasseler Innenstadt zu werben, sagt Alexander Wild der Vorsitzende der City-Kaufleute. Auch mit Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft wurde gestern die Werbetrommel gerührt. Trotz des trüben Wetters gab es viele farbige Akzente. Dafür sorgten draußen insbesondere die Stelzenläufer, Drehorgelspieler, Gaukler und Musikanten in der Fußgängerzone. Drinnen gab es Modenschauen und per Lautsprecher beworbene Rabattaktionen.

Die Landtagswahl wirkte sich dabei indirekt aus. Wegen des Wahlkampfes bis zum Samstag auf dem Opernplatz konnte das Riesenrad nicht wie im vergangenen Jahr dort stehen. Dafür drehte es diesmal auf dem Königsplatz seine Runden. Einen Programmschwerpunkt für Kinder gab es auf der Wilhelmsstraße. Dort wurde es unter anderem eine Rittershow geboten.
Mehr Erfahrung mit der Zeitumstellung als die meisten Menschen hat Uhrmacher Martin Siebeneicher. Bis zum Start der Casseler Freyheit hatte er in seinem Geschäft an der Wilhelmsstraße auch Raritäten wie eine französische Pendeluhr aus dem Jahr 1870 umgestellt. Zum letzten Mal? Noch ist das nicht sicher.