Für Geflüchtete aus der Ukraine: Stadt Kassel richtet weitere Notunterkünfte ein

Die Stadt Kassel bereitet sich auf weitere Geflüchtete aus der Ukraine vor. Zahlreiche Notunterkünfte werden eingerichtet – auch im Rathaus.
Kassel – Zahlreiche Menschen sind derzeit wegen des Kriegs in der Ukraine auf der Flucht. Die Stadt Kassel hat zur Unterbringung von Geflüchteten nun weitere Notunterkünfte eingerichtet. Auch wird im Rathaus eine frei stehende Etage als Notquartier genutzt. Das gibt die Stadt in einer offiziellen Pressemitteilung bekannt.
In den noch leerstehenden Büros wurden Schlaf- sowie Aufenthaltsplätze für rund 100 Personen geschaffen. Auch sind Sanitäreinrichtungen wie Duschen und Toiletten in dem Gebäudetrakt vorhanden. Die geflüchteten Menschen können zudem über die Rathauskantine mit Essen und Getränken versorgt werden.
Kassel: Notunterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine werden vorbereitet
„Das Land Hessen hat die Kommunen und Kreise darüber informiert, dass die Zahl der zu uns aus dem Kriegsgebiet Geflüchteten in den kommenden Tagen deutlich ansteigen wird. Darauf bereiten wir uns in Kassel entsprechend vor“, sagte Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). Der noch leerstehenden Teil des umgebauten Rathausflügels sei eine gute Zwischenlösung, „um ihnen Schutz und Unterkunft gewähren“ zu können.
Darüber hinaus wird laut der Stadt Kassel eine von der Evangelischen Kirche zur Verfügung gestellte und bereits eingerichtete Notunterkunft in Bad Wilhelmshöhe um weitere 100 Plätze erweitert. Zudem soll in den kommenden Tagen eine größere ehemalige Produktionshalle im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn, die im Eigentum der GWH-Wohnungsgesellschaft steht, als Gemeinschaftsquartier für die Geflüchtetem aus der Ukraine dienen.
Um möglichst vielen Menschen eine Unterkunft in Kassel zu ermöglichen, werden weitere in Einrichtungen, Hotels sowie in leerstehenden Gebäuden vorbereitet. „Viele Geflüchtete sind in Kassel bereits bei Verwandten oder Bekannten untergekommen“, sagte Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Ilona Friedrich. „Auch die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist riesengroß, es werden viele private Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.“ Bislang haben sich Angaben der Stadt Kassel zufolge über 800 Menschen aus der Ukraine im Servicecenter des Rathauses gemeldet und soziale Leistungen beantragt.
Für Geflüchtete aus der Ukraine: Kasseler Unternehmen stellen Hilfsgüter bereit
Damit alle Maßnahmen möglichst zeitnah koordiniert und umgesetzt werden können, tagte am Samstag (12.03.2022) ein von Oberbürgermeister Geselle einberufener Einsatzstab. Kasseler Unternehmen zeigen in diesen herausfordernden Zeiten besondere Hilfsbereitschaft: Möbelhäuser, darunter Höffner, Schaumann und Ikea, der Stoffhandel Alfatex und der Holzhandel W. & L. Jordan stellen dringend benötigte Hilfsgüter wie Matratzen, Decken, Bettwäsche sowie Handtücher bereit.
Alle Informationen für ukrainische Geflüchtete sowie für Hilfsangebote sind auf der Homepage der Stadt Kassel zusammengefasst. Personen, die ihre Hilfe anbieten möchten, sowie neue Initiativen können sich beim Freiwilligenzentrum Region Kassel registrieren.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren Kassel sowie der Hilfsorganisationen Technisches Hilfswerk (THW), Johanniter Unfallhilfe und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) haben noch am Samstagnachmittag die Notunterkünfte aufgebaut und eingerichtet. „Für die professionelle Zusammenarbeit sowie die schnelle und engagierte Mithilfe bei der Versorgung und Unterbringung der geflüchteten Menschen bedanken wir uns bei allen Beteiligten“, sagten Oberbürgermeister Geselle, Bürgermeisterin Friedrich und Sicherheitsdezernent Dirk Stochla. (as)
Ein Bündnis aus Kassel startet zudem einen Spendenmarathon für Menschen aus der Ukraine.