Die Situation der Geflüchteten kann sie nachfühlen. Mehlhorn ist in Kabul geboren, 1990 kam sie selbst als Kriegsflüchtling mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Deutschland. An das Land, das sich seit Machtübernahme der Taliban in einer andauernden humanitären Krise befindet, denkt sie auch heute. „Ich wünsche mir, dass Afghanistan nicht vergessen wird“, so Mehlhorn.
Sie werde oft gefragt, warum die große Solidarität nicht auch bei anderen Flüchtlingskrisen gelebt wurde. Aber: „Genau hier machen viele Menschen mit Migrationshintergrund keinen Unterschied und unterstützen die Geflüchteten aus der Ukraine, weil wir das alles auch durchgemacht haben.“
So erinnert sich Mehlhorn noch heute, wie sie in einem Bus zur Flüchtlingsunterkunft im kleinen Ort Hergetsfeld saß: „Eine Reise in eine ungewisse Zukunft mit vielen Hürden, die nur mit Unterstützung und Begleitung vieler möglich war“, sagt Mehlhorn. Eben die will sie den Ukrainern zukommen lassen und bat auch im Krankenhaus um Unterstützung.
„Viele kamen auf mich zu und haben gefragt, wie es den Leuten in der Ukraine geht“, sagt Mehlhorn. „Sie wussten, die warten auf diese Güter.“ Sogar die Geschäftsführung habe Medikamente zur Verfügung gestellt. „Das war gigantisch.“