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Ukrainische Autos mit Z-Symbol in Kassel beschmiert

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Mit dem russischen Z-Symbol beschmiert: Das Auto aus der Ukraine war im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn geparkt.
Mit dem russischen Z-Symbol beschmiert: Das Auto aus der Ukraine war im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn geparkt. © Polizei Kassel

Drei Autos mit ukrainischen Kennzeichen sind am Wochenende in der Heiligenbergstraße in Süsterfeld-Helleböhn mit dem sogenannten Z-Symbol besprüht worden. Das Z steht für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Kassel - Nach Angaben der Polizei waren die drei Autos, zwei weiße Mercedes und ein weißer Infinity, in der Heiligenbegstraße geparkt. Der Tatzeitraum liegt zwischen Samstagnachmittag, 17 Uhr, und Sonntagmorgen, 10 Uhr. An den Autos mit ukrainischer Zulassung seien jeweils die Fahrertür oder Beifahrertür durch das Aufsprühen des Symbols in schwarzer Farbe beschädigt worden. Von den Tätern fehle bislang jede Spur.

Seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für „za pobedu“ („Für den Sieg“). Da das Z-Symbol für die Unterstützung der russischen Regierung und Armee gilt, hat die Kasseler die Polizei Strafverfahren wegen § 140 Strafgesetzbuch (Belohnung und Billigung von Straftaten) sowie Sachbeschädigung eingeleitet. Die Ermittlungen würden wegen des erkennbaren politischen Motivs beim Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen geführt.

Seit Kriegsbeginn am 24. Februar seien in ganz Nordhessen etwa ein Dutzend Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien im Kontext des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine angezeigt worden, darunter auch verschiedene Fälle, in denen das „Z“ gesprüht wurde, teilt Polizeisprecher Matthias Mänz auf Anfrage mit. Ukrainische Fahrzeuge sind bislang zwei Mal von Unbekannten beschmiert beziehungsweise beschädigt worden: Ein Fall ereignete sich am 17. März in Gemünden-Wohra, der andere Fall am 9. April in Frankenberg/Eder (Waldeck-Frankenberg).

Die hessischen Sicherheitsbehörden beobachteten seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sehr aufmerksam und wachsam mögliche Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Hessen, so Mänz. Die Polizei steht insbesondere mit den relevanten ukrainischen und russischen Einrichtungen im ständigen Austausch. Von allen Polizeipräsidien werde die Gefährdungslage täglich in Absprache mit dem Hessischen Landeskriminalamt geprüft. Somit könnten Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen oder Objekte ständig lageabhängig angepasst werden, so der Polizeisprecher.

In Kassel sind derzeit (Stand 20. Mai) 2958 Flüchtlinge aus der Ukraine gemeldet, teilt eine Sprecherin der Stadt mit.  

Zeugen, die im Tatzeitraum im Bereich der Heiligenbergstraße in Süsterfeld-Helleböhn etwas Verdächtiges beobachtet haben und den Ermittlern Täterhinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 0561-9100 zu melden. (use)

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